16. April 2019, 15:00

DE30: Zalando steigt nach unerwartetem Gewinn

++ ZEW-Konjunkturerwartungen verbessern sich im April, Details dennoch beunruhigend ++ DE30 auf höchstem Kursstand seit Oktober 2018 ++ Zalando führend unter europäischen Einzelhändlern ++

Die europäischen Aktienmärkte profitieren von der positiven Stimmung, die während der asiatischen Handelszeiten zu beobachten war. In ganz Europa sind daher ebenfalls Gewinne zu erkennen. Der STOXX Europe 600 steigt den fünften Handelstag in Folge, was durch die Unternehmensgewinne begünstigt wird. Die Banken outperformen dank der positiven Einigung, die UniCredit (UCG.IT / ISIN: IT0005239360) mit den USA erzielte. Des Weiteren entwickelten sich die Einzelhändler aufgrund der soliden Quartalsergebnisse von Zalando (ZAL.DE / WKN: ZAL111) überdurchschnittlich.

DE30: TECHNISCHE ANALYSE

Der DE30 konnte das 61,8% Fibo-Niveau der Abwärtsbewegung aus der zweiten Jahreshälfte 2018 überschreiten. Etwas oberhalb dieser Hürde gab es jedoch im dritten Quartal 2018 einige Kursbewegungen, sodass hier mehr Druck seitens der Bären möglich wäre. Im Falle einer korrektiven Bewegung könnten die Bullen in der Nähe des vorherigen lokalen Tiefststands (11.870 Punkte) Unterstützung finden. Quelle: xStation 5

ZEW-KONJUNKTURERWARTUNGEN VERBESSERN SICH IM APRIL
Das ZEW-Institut für Europäische Wirtschaftsforschung veröffentlichte heute das neueste Update seiner Umfragen. In beiden Fällen haben wir eine Fortsetzung der bisherigen Trends beobachten können: Der Wert für die Konjunkturerwartungen stieg (höchstes Niveau seit einem Jahr), während der Index zur Einschätzung der aktuellen Wirtschaftslage weiter fiel (niedrigstes Niveau seit November 2014). Die ZEW-Konjunkturerwartungen stiegen im April von -3,6 auf 3,1 Punkte und lagen damit deutlich über den prognostizierten 0,8 Punkte. Da der Großteil des Anstiegs jedoch auf die Verbesserung der Erwartungen zurückzuführen ist, sollte man nicht zu optimistisch sein. Die Erwartungen können sich schnell ändern, während die Einschätzung zur aktuellen Lage vermutlich sachlicher ist.

Beide ZEW-Indizes setzen ihre bisherigen Trends fort. Beachten Sie, dass der Index zur Einschätzung der aktuellen Lage den niedrigsten Stand seit Ende 2014 erreicht. Quelle: Macrobond, XTB Research.

UNTERNEHMENSNACHRICHTEN
Die deutsche Niederlassung der italienischen UniCredit (UCG.IT / ISIN: IT0005239360) wurde für schuldig befunden, Iranern geholfen zu haben, US-Sanktionen zu umgehen. Beide Seiten einigten sich auf einen Vergleich und der Fall wurde abgeschlossen. UniCredit wird Geldbußen in Höhe von 1,3 Mrd. USD zahlen. Auch wenn die Summe groß erscheinen mag, ist zu beachten, dass die UniCredit für diesen Fall noch größere Rückstellungen gebildet hatte. Der Kreditgeber hob dies hervor und sagte, dass sich die Auflösung umfangreicher Rückstellungen positiv auf das Ergebnis des ersten Quartals (ca. 300 Mio. EUR) auswirken sollte.

Zalando (ZAL.DE / WKN: ZAL111) ist heute der größte Outperformer unter den Einzeltiteln des STOXX Europe 600 sowie des deutschen Mid-Cap-Index. Als Grund für den Anstieg von mehr als 10% kann der unerwartete Gewinn genannt werden, den der Einzelhändler im ersten Quartal des Jahres präsentierte. Das Unternehmen sagte, dass das EBIT im "einstelligen Millionen-Euro-Bereich" liegt, während die Medianschätzung der Analysten auf einen Verlust von rund 10 Mio. EUR hinwies. Der vollständige Bericht wird am 2. Mai veröffentlicht. Zalando gewann 2019 bereits 85% an Wert.

Die Deutsche Lufthansa (LHA.DE / WKN: 823212) veröffentlichte heute ebenfalls ihre Ergebnisse für das erste Quartal. Im Gegensatz zu Zalando enttäuschte die deutsche Fluggesellschaft jedoch. Lufthansa verzeichnete einen EBIT-Verlust in Höhe von 336 Mio. EUR – dies entspricht einem Wert, der 80% über der Medianschätzung liegt. Das Unternehmen begründete die schwache Performance mit höheren Treibstoffkosten sowie intensiveren Preiskämpfen mit Wettbewerbern. Die Aktien wurden 5% tiefer gehandelt, aber dieser Rückgang wurde bereits wieder ausgeglichen. Der vollständige Bericht zum ersten Quartal wird am 30. April veröffentlicht.

Übersicht der einzelnen DE30-Titel. Quelle: xStation 5

LIVE-TRADING WEBINAR UM 18:30 UHR
Schauen Sie einem Profi-Trader online über die Schulter: Rüdiger Born beschreibt im Live-Chart, welche Märkte interessant sind und welche Instrumente in den jeweiligen Sessions am attraktivsten sein könnten – selbst mit niedrigen Hebeln.
Jetzt kostenfrei anmelden.
 

Offenlegung gemäß § 80 WpHG zwecks möglicher Interessenkonflikte

Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten derzeit nicht investiert.

Die Autoren der Veröffentlichungen verfassen jene Informationen auf eigenes Risiko. Analysen und Einschätzungen werden nicht in Bezug auf spezifische Anlageziele und Bedürfnisse bestimmter Personen verfasst. Veröffentlichungen von XTB, die bestimmte Situationen in den Finanzmärkten kommentieren sowie allgemeine mündliche Aussagen von Mitarbeitern von XTB hinsichtlich der Finanzmärkte, stellen keine Beratung des Kunden durch XTB dar und können auch nicht als solche ausgelegt werden. XTB haftet nicht für Verluste, die direkt oder indirekt durch getroffene Handlungsentscheidungen in Bezug auf die Inhalte der Veröffentlichungen entstanden sind.

Risikohinweis

CFDs sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 80% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFDs funktionieren und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren. Anlageerfolge sowie Gewinne aus der Vergangenheit garantieren keine Erfolge in der Zukunft. Inhalte, Newsletter und Mitteilungen von XTB stellen keine Handlungsansätze von XTB dar.

Kommentare sind geschlossen.

Maximilian Wienke

Maximilian Wienke ist als Marktanalyst bei XTB Deutschland tätig. Er befasst sich mit Indizes, Devisen, Rohstoffen, Kryptowährungen und einzelnen Aktien. Der Zeithorizont ist dabei kurzfristig und richtet sich an Anleger mit einer moderaten oder spekulativen Risikoneigung.