6. März 2019, 15:00

DE30: Schaeffler nach Austritt aus Mid-Cap-Index unter Druck

++ Europäisches Kartellamt beobachtet deutsche Automobilhersteller ++ DE30 findet Unterstützung bei 33-Tage-Linie (EMA) ++ Volkswagen verlängert Partnerschaft mit TomTom ++

Obwohl an den meisten asiatischen Aktienmärkten über Nacht Kursgewinne zu beobachten waren, konnten sich die Aktien aus Westeuropa zu Beginn der heutigen Sitzung nicht erholen. Die meisten europäischen Indizes starteten den heutigen Handel tiefer, einige Gewinne waren wiederum an den russischen Börsen zu beobachten. Unternehmen im Bereich persönliche Güter und Haushaltswaren sowie Bergbau schnitten zu Beginn der Sitzung besser ab, während Automobilhersteller am stärksten zurückblieben.

Der DE30 findet im H4-Chart weiterhin Unterstützung beim 33er EMA (grüne Linie). Beachten Sie, dass der heutige anfängliche Rückgang durch das vorherige Ausbruchsniveau bei der 11.560 Punkte-Marke erneut gestoppt wurde. Da die Bullen scheinbar langsam die Kontrolle wiedererlangen, wäre eine Aufwärtsbewegung in Richtung 11.680 Punkte nicht auszuschließen. Quelle: xStation 5

Die deutsche Automobilbranche entwickelt sich heute nach einem Handelsblatt-Bericht unterdurchschnittlich. Demnach wird die europäische Kartellbehörde formelle Beschwerden gegen BMW (BMW.DE / WKN: 519000), Daimler (DAI.DE / WKN: 710000) und Volkswagen (VOW3.DE / WKN: 766403) einreichen. Die Beschwerden werden detaillierte Anschuldigungen über Absprachen im Zusammenhang mit dem Betrug bei Diesel-Emissionen enthalten. Die Wirtschaftszeitung behauptet, dass die Regulierungsbehörden Beweise dafür erhalten haben, dass drei Automobilhersteller sich geeinigt hatten, ihre betrügerischen Pläne vor der Öffentlichkeit geheim zu halten. Auf Beschwerden könnten Geldbußen folgen, die die ohnehin schon angeschlagene deutsche Automobilindustrie zusätzlich belasten würden.

Gestern haben wir über den Reformplan des französischen Präsidenten Emmanuel Macron geschrieben, der die Einrichtung einer Agentur zur Sicherung der Wahlen in Europa vorsah. Es sieht so aus, als könnte er auf die Unterstützung eines europäischen Spitzenpolitikers bauen: Donald Tusk, Präsident des Europäischen Rates, schlug einen ähnlichen Ton ein. Tusk sagte nämlich, dass externe Kräfte, die Europa feindlich gesinnt sind, vergangene Wahlen und Volksabstimmungen (einschließlich des Brexit-Referendums) beeinflusst haben und dass sie wahrscheinlich wieder zuschlagen werden. Er rief zu einer engen Zusammenarbeit vor und nach den für Mai geplanten Europawahlen auf und warnte davor, es Kräften außerhalb der EU zu ermöglichen, über wichtige europäische Themen zu entscheiden. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass eine solche Agentur vor den Wahlen eingerichtet wird und es besteht die Gefahr, dass die Idee im Falle einer Machtverlagerung später fallen gelassen wird.

Wichtige europäische Aktienindizes nach den ersten beiden Handelsstunden:
– DE30: -0,3%
– FTSE 100 (UK100): -0,02%
– CAC 40 (FRA40): -0,25%
– IBEX (SPA35): +0,12%
– FTSE MIB (ITA40): +0,22%

Übersicht der einzelnen DE30-Mitglieder nach den ersten beiden Handelsstunden. Quelle: Bloomberg

Unternehmensnachrichten
Volkswagen kündigte eine Verlängerung eines globalen Abkommens mit TomTom, dem Anbieter der Kartierungs-Software, an. Der Schritt wurde erwartet, da TomTom (TOM2.NL / ISIN: NL0000387058) weltweit führend in seinem Geschäft ist und erst kürzlich einen Vertrag mit dem großen Automobilhersteller Nissan abschloss.

Schaeffler (SHA.DE / WKN: SHA015) ist heute einer der schwächsten Werte am deutschen Aktienmarkt. Man kann zwei Gründe für diese Underperformance nennen: Zum einen wurde das Unternehmen aus dem deutschen Mid-Cap-Index in den Small-Cap-Index herabgestuft. Zweitens hat Schaeffler seine Gewinnziele für 2020 gesenkt. Der Hersteller von Teilen für Verbrennungsmotoren sagte, dass er den Abbau von 900 Arbeitsplätzen plant und die Aktivitäten in fünf europäischen Werken konsolidieren möchte. Die Anleger sahen diese Meldungen als negativ und begannen die Aktie zu verkaufen.

Wacker Chemie (WCH.DE / WKN: WCH888) erhielt eine Herabstufung durch die DZ Bank. Die Bank senkte die Empfehlung für die Aktie von "Halten" auf "Verkaufen". Das einjährige Kursziel wurde von 93 auf 75 EUR angepasst. Das deutsche Chemieunternehmen hat derzeit folgende Empfehlungen: 9 "Kaufen", 6 "Halten" und 7 "Verkaufen".

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Maximilian Wienke

Maximilian Wienke ist als Marktanalyst bei XTB Deutschland tätig. Er befasst sich mit Indizes, Devisen, Rohstoffen, Kryptowährungen und einzelnen Aktien. Der Zeithorizont ist dabei kurzfristig und richtet sich an Anleger mit einer moderaten oder spekulativen Risikoneigung.