18. März 2019, 13:00

DE30: Offizielle Gespräche über deutsche Mega-Bankenfusion

++ Deutschland startet diese Woche 5G-Auktionen, vier Unternehmen unter den Bietern ++ DE30 auf höchstem Niveau seit Mitte Oktober 2018 ++ Deutsche Bank und Commerzbank haben formelle Fusionsgespräche aufgenommen ++

Die optimistische Stimmung an den globalen Aktienmärkten vom Ende der Vorwoche hielt auch am Montag weiter an. Die australischen und japanischen Aktienindizes stiegen leicht an, während die Aktien in China die Peers der Region übertrafen. Die meisten Aktienindizes aus Westeuropa starteten die Handelswoche jedoch in unmittelbarer Nähe der Schlusskurse vom Freitag. Die Aktien aus Polen entwickelten sich in den ersten Handelsminuten besser als die Aktien aus Belgien, die heute Morgen am meisten zurückblieben. Bergbauunternehmen legten zu, während Automobilhersteller und Bauunternehmen am stärksten schwächelten.

Der DE30 konnte am Ende der Vorwoche über die Widerstandsmarke bei 11.680 Punkten durchbrechen und handelte im Gegenzug auf dem höchsten Niveau seit Mitte Oktober. Eine weitere Erholung könnte in Frage gestellt werden, da sich der DE30 einer relevanten Widerstandszone im Bereich von 11.800 bis 11.900 Punkten nähert. Dieser Bereich wird zusätzlich durch die 200-Tage-Linie (violette Linie) verstärkt, die sich zum Zeitpunkt des Schreibens in der Nähe der unteren Grenze befindet. Quelle: xStation 5 

Deutschland versucht mit der Funktechnologie den Rest der entwickelten Welt aufzuholen. Europas größte Volkswirtschaft wird diese Woche Auktionen durchführen, bei denen Frequenzen für die Entwicklung der 5G-Technologie angeboten werden. Es sei darauf hingewiesen, dass Deutschland im Februar bei der Geschwindigkeit des drahtlosen Internets auf Platz 43 lag und hinter Ländern wie dem Libanon oder Rumänien zurückblieb. Noch überraschender ist zudem die Tatsache, dass es auf dem deutschen Festland noch Orte gibt, an denen keine Internetkonnektivität zur Verfügung steht. Die Modernisierung der drahtlosen Infrastruktur und die Entfernung dieser "Funklöcher" von der deutschen Landkarte war eines der Ziele von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Die Deutsche Telekom (DTE.DE / WKN: 555750), Telefonica (O2D.DE / WKN: 850775), Vodafone (VOD.UK / ISIN: GB00BH4HKS39) und United Internet gehören zu den zur Versteigerung eingeladenen Betreibern und werden insgesamt auf 41 Frequenzblöcke bieten können. Es ist zu beachten, dass eine Beschleunigung der Bemühungen in diesem Bereich entscheidend für die Erholung des deutschen Telekommunikationssektors sein könnte, da Verizon (VZ.US / ISIN: US92343V1044) und AT&T (T.US / ISIN: US00206R1023) bereits begonnen haben, 5G-Dienste in den USA anzubieten. Besorgniserregend ist jedoch, dass die 5G-Auktionen in Großbritannien und in Italien zu einer Überzahlung der Frequenzen durch die Telekommunikation geführt haben und das gesamte Projekt als weniger rentabel angesehen wurde, als bisher angenommen.

Wichtige europäische Aktienindizes nach der ersten Handelsstunde:
– DE30: +0,09%
– FTSE 100 (UK100): +0,62%
– CAC 40 (FRA40): +0,16%
– IBEX (SPA35): +0,53%
– FTSE MIB (ITA40): +0,69%

Deutsche Bank steigt nach der Bestätigung der Fusionsgespräche. Quelle: Bloomberg

Unternehmensnachrichten
Was in der vergangenen Woche inoffiziell gemeldet wurde, wurde am Wochenende bestätigt: Die Deutsche Bank (DBK.DE / WKN: 514000) und die Commerzbank (CBK.DE / WKN: CBK100) haben formelle Gespräche über eine mögliche Fusion aufgenommen. Der deutsche Staat hält immer noch eine nennenswerte Beteiligung an der Commerzbank und ist einer der größten Verfechter des Zusammenschlusses. Einen solchen Verbündeten zu haben ist mehr als erwünscht, da die Regierung versuchen könnte, die öffentliche Empörung zu lindern, die wahrscheinlich aus einem erheblichen Stellenabbau resultieren wird. In naher Zukunft ist mit einer weiteren Medienberichterstattung über die beiden Banken zu rechnen. Beide Aktien sind heute im Aufwind.

Die Fusion von Deutsche Bank und Commerzbank ist auch für andere Unternehmen eine Chance. Es gibt Gerüchte, dass die Deutsche Bank ihre Beteiligung an ihrer Vermögensverwaltungsabteilung, der DWS Group, veräußern muss, um eine Fusion zu finanzieren. Die Allianz (ALV.DE / WKN: 840400) hat bereits ihr Interesse am Kauf des Vermögensverwalters bekundet. Nach einem Kauf würde die Allianz von Platz 7 auf Platz 5 auf der Liste der weltweit größten Vermögensverwalter springen. Die Deutsche Bank zögert jedoch weiterhin, die DWS-Gruppe früher zu verkaufen, und könnte diese Linie beibehalten, wenn sie nicht dazu gezwungen wird.

Deutsche Post (DPW.DE / WKN: 555200) gehört heute zu den führenden DE30-Werten. Das Unternehmen wurde durch die US-amerikanische Investmentbank Jefferies aufgewertet. Das Logistik- und Postunternehmen wurde von "Hold" auf "Buy" heraufgestuft. Die Analysten begründeten ihre Entscheidung mit einer Erholung der Ertragslage und guten Aussichten für 2019.

Die Allianz konnte in den letzten drei Monaten fast 20% zulegen. Das Unternehmen notiert auf einem 14-Monatshoch und könnte bei guter Stimmung die Spitzenwerte von Ende 2017 und Anfang 2018 um die 204 EUR bis 206 EUR testen. Allerdings notiert die Aktie immer noch weit unter ihrem Allzeithoch von Anfang 2000 bei ca. 420 EUR. Quelle: xStation 5

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Maximilian Wienke

Maximilian Wienke ist als Marktanalyst bei XTB Deutschland tätig. Er befasst sich mit Indizes, Devisen, Rohstoffen, Kryptowährungen und einzelnen Aktien. Der Zeithorizont ist dabei kurzfristig und richtet sich an Anleger mit einer moderaten oder spekulativen Risikoneigung.