27. Januar 2020, 13:00

DE30: Lufthansa-Aktie bricht ein

++ Europäische Indizes fallen zu Beginn der neuen Woche ++ DE30 testet untere Grenze der Overbalance-Struktur ++ Lufthansa-Aktie stürzt aufgrund von Nachfragesorgen ein ++

Weltweite Aktien fallen zu Beginn der neuen Woche, da die Anleger weiterhin über die Verbreitung des Coronavirus und die steigende Zahl der Todesfälle besorgt sind. Bei allen europäischen Indizes sind Rückgänge zu beobachten, wobei der britische FTSE 100 (UK100) underperformt. Der italienische FTSE MIB (ITA40) zeigt sich hingegen widerstandsfähig, da er nur um 0,5% fällt. Der Index profitiert vom Ergebnis der Regionalwahlen, die die Regierungskoalition gestärkt haben.

ifo-Geschäftsklimaindex weist auf sinkendes Vertrauen hin

Die ifo-Daten für Januar wurden um 10:00 Uhr veröffentlicht. Der Geschäftsklimaindex fiel von 96,3 auf 95,9 Punkte, während der Markt einen Anstieg auf 97 Punkte erwartet hatte. Der Teilindex zu den Erwartungen ging von 93,9 auf 92,9 Punkte zurück, während der Index zur Einschätzung der aktuellen Lage von 98,8 auf 99,1 Punkte stieg. Die Details zeigen, dass sich die Situation im verarbeitenden Gewerbe und im Handel verbessert hat, während im Dienstleistungssektor und im Baugewerbe eine Verschlechterung erkennbar ist. Der 4-monatige Anstieg wurde gebrochen und drückte EURUSD auf ein neues Tagestief.

Quelle: xStation 5

Der DE30 konnte am Freitag die Marke von 13.600 Punkten nicht überwinden. Am Nachmittag begann der Index zu sinken – diese Bewegung wird heute fortgesetzt. Die Bären können den Kurs gegenüber dem Schlusskurs vom Freitag um über 200 Punkte nach unten drücken, und zum Zeitpunkt des Schreibens wird die Untergrenze der Overbalance-Struktur (gelbes Rechteck) getestet. Theoretisch wäre bei einem Unterschreiten eine Trendumkehr möglich. In solch einem Szenario wäre die erste wichtige Unterstützung das lokale Hoch vom 7. Januar (13.260 Punkte). Im Falle einer Erholung sollten sich die Händler auf den Widerstand um die 13.400 Punkte konzentrieren.

DE30-Übersicht um 10:16 Uhr. Quelle: Bloomberg

Unternehmensnachrichten

Die Deutsche Lufthansa (LHA.DE) und Air France-KLM (AR.FR) sind die europäischen Fluggesellschaften mit dem größten Engagement in China. Die Sorge um die Verbreitung des Coronavirus belastet ihre Bewertung, da man davon ausgeht, dass die Reisen nach und aus China bis zur Klärung der Situation begrenzt sein werden. Die deutsche Fluggesellschaft ist der schwächste Wert im DE30 und fällt heute über 4%.

Die Financial Times berichtete, dass Deutschland die Zahlung der Deutschen Bank (DBK.DE) an den königlichen Berater Saudi-Arabiens untersucht. Die Zahlung belief sich auf 1,1 Mio. USD und verstieß gegen die Anti-Korruptionsrichtlinien der Bank. Die Deutsche Bank sagte, dass die Aktion von einer kleinen Gruppe von Personen durchgeführt wurde und dass es die Bank war, die den Fall den Staatsanwälten gemeldet hat.

Rolf Martin Schmitz, Vorstandsvorsitzender von RWE (RWE.DE), sagte, dass der Wandel hin zu sauberer Energie das Geschäft des Unternehmens internationaler machen werde. Schmitz sagte, dass er sich aufgrund fehlender Auslandserfahrung möglicherweise im Jahr 2021 zurückziehen werde. Schmitz ist 62 Jahre alt.

Die Lufthansa (LHA.DE) wird durch die wachsende Besorgnis über die Auswirkungen des Coronavirus auf die Nachfrage nach Flugtickets nach unten gezogen. Der heutige massive Einbruch hat die Aktie zur Unterstützungszone über dem Fibo-Niveau von 78,6% gebracht. Sollten die Bullen den Rückgang nicht stoppen können, dürfte sich die Aufmerksamkeit auf das Tief bei 12,55 EUR verlagern. Quelle: xStation 5
 

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Maximilian Wienke

Maximilian Wienke ist als Marktanalyst bei XTB Deutschland tätig. Er befasst sich mit Indizes, Devisen, Rohstoffen, Kryptowährungen und einzelnen Aktien. Der Zeithorizont ist dabei kurzfristig und richtet sich an Anleger mit einer moderaten oder spekulativen Risikoneigung.