28. Mai 2019, 16:00

DE30: Italienische Aktien fallen nach Kommuniqué der EU-Kommission

++ Europäische Aktienmärkte starteten den heutigen Handel mit leichten Rückgängen ++ Italienischer FTSE MIB leidet unter möglichem Disziplinarverfahren der EU-Kommission ++ DE30 prallt vom kurzfristigen Widerstand ab ++

Die meisten europäischen Aktienmärkte werden heute ziemlich flach gehandelt, mit Ausnahme des italienischen Leitindex. Der FTSE MIB (ITA40) verliert fast 0,6% an Wert, als Reaktion auf den Bericht der Europäischen Kommission, in dem hervorgeht, dass das Land in naher Zukunft mit einem Disziplinarverfahren zur Bekämpfung seiner Überschuldung konfrontiert werden könnte. Italien soll nicht in der Lage sein, seine Überschuldung zu reduzieren, was zu einer potenziellen Geldstrafe in Höhe von 3,5 Mrd. EUR führen könnte. In solch einem Szenario müsste Italien den entsprechenden Betrag bei der EU-Kommission als unverzinsliche Einlage hinterlegen. Unterdessen veröffentlichte Bloomberg heute einen Artikel, der besagt, dass Italien einen Sitz im Direktorium der Europäischen Zentralbank anstrebe. Dieser Sitz soll angeblich dazu dienen, die EZB zum Kauf von Anleihen zur Finanzierung von Infrastrukturprojekten zu zwingen. Man bedenke, dass Italien keine Mitglieder im Vorstand der EZB haben wird, wenn Mario Draghi Ende Oktober die EZB verlässt. Aus dem Artikel geht ebenfalls hervor, dass der italienische Premierminister Giuseppe Conte einen Sitz im Vorstand anstreben könnte. Eine Schlüsselrolle bei der Auswahl eines Kandidaten sollte jedoch Matteo Salvini, der Führer der Lega Nord, spielen.

Bei einem Blick auf den DE30-Chart ist zu erkennen, dass der Kurs nach einem Test der Oberseite des bärischen Trendkanals fällt. Aus charttechnischer Sicht könnte daher eine Bewegung in Richtung der Unterseite erfolgen. Quelle: xStation 5

Nach der ersten europäischen Handelsstunde ist der FTSE MIB in Europa immer noch der schwächste Aktienindex, da ein Rückgang von fast 0,8% zu beobachten ist. Auch an anderer Stelle verschlechterte sich die Stimmung: Der EuroStoxx50 (EU50) fällt um 0,4%, während der DE30 sowie der französische CAC40 (FRA40) jeweils 0,2% an Wert verlieren. Der britische FTSE100 (UK100) ist wiederum mit einem Zuwachs von 0,2% der einzige europäische Index, der sich in der Gewinnzone aufhält.

Die Übersicht der einzelnen DE30-Werte zeigt, dass die Aktie von Linde (LIN.DE /WKN: 648300) am stärksten fällt. Dies könnte immer noch ein Effekt der gestrigen Empfehlung von Pareto Securities sein. Die Investmentbank beschloss, die Aktie von ?Halten? auf ?Kaufen? herabzustufen. Hinzu kommt, dass die Aktie von Volkswagen (VOW.DE / WKN: 766403) leicht im Plus gehandelt wird. Während der Asien-Sitzung wurde ein Artikel veröffentlicht, aus dem hervorging, dass das Unternehmen gezwungen sein könnte seinen Batteriekaufplan im Wert von 50 Mrd. EUR zu ändern. Der Hauptgrund für die mögliche Änderung könnte ein Abkommen mit Samsung sein. Das Unternehmen sollte Batterien für etwas mehr als zwanzig Gigawattstunden liefern, aber nachdem sich in den Verhandlungen unterschiedliche Ansichten über Produktionsvolumen und Zeitplan herauskristallisiert hatten, reduzierte Samsung seine zugesagten Lieferungen auf weniger als fünf Gigawattstunden. Laut einem Bloomberg-Artikel wird VW letztendlich 300 Gigawattstunden jährliche Batteriezellenversorgung benötigen, sodass es ohne diese Kapazität ernsthafte Schwierigkeiten bei der Entwicklung seiner Elektroauto-Einheit bekommen könnte.

Der deutsche Leitindex fällt nach der ersten Handelsstunde am Dienstag, wobei die Aktie von Linde die Verluste anführt. Quelle: Bloomberg

RISIKOANALYSE INKL. BREXIT-REPORT
In der Risikoanalyse 7 mögliche Desaster in 2019 erfahren Sie, welche weiteren potenziellen Gefahren für die Weltmärkte – wie z.B. Dürre, Handelskriege oder die chinesische Immobilienblase – drohen.
Zudem erhalten Sie den exklusiven Brexit-Report, in dem die bisherigen Entwicklungen aufgezeigt werden und analysiert wird, wie Anleger sich auf den EU-Austritt Großbritanniens vorbereiten könnten.
Jetzt kostenfrei herunterladen
 

Offenlegung gemäß § 80 WpHG zwecks möglicher Interessenkonflikte

Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten derzeit nicht investiert.

Die Autoren der Veröffentlichungen verfassen jene Informationen auf eigenes Risiko. Analysen und Einschätzungen werden nicht in Bezug auf spezifische Anlageziele und Bedürfnisse bestimmter Personen verfasst. Veröffentlichungen von XTB, die bestimmte Situationen in den Finanzmärkten kommentieren sowie allgemeine mündliche Aussagen von Mitarbeitern von XTB hinsichtlich der Finanzmärkte, stellen keine Beratung des Kunden durch XTB dar und können auch nicht als solche ausgelegt werden. XTB haftet nicht für Verluste, die direkt oder indirekt durch getroffene Handlungsentscheidungen in Bezug auf die Inhalte der Veröffentlichungen entstanden sind.

Risikohinweis

CFDs sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 79% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFDs funktionieren und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren. Anlageerfolge sowie Gewinne aus der Vergangenheit garantieren keine Erfolge in der Zukunft. Inhalte, Newsletter und Mitteilungen von XTB stellen keine Handlungsansätze von XTB dar.

Kommentare sind geschlossen.

Maximilian Wienke

Maximilian Wienke ist als Marktanalyst bei XTB Deutschland tätig. Er befasst sich mit Indizes, Devisen, Rohstoffen, Kryptowährungen und einzelnen Aktien. Der Zeithorizont ist dabei kurzfristig und richtet sich an Anleger mit einer moderaten oder spekulativen Risikoneigung.