12. März 2019, 13:00

DE30: In Europa dominieren weiterhin die Bullen

++ Siemens reichte 2018 die meisten Patentanmeldungen beim Europäischen Patentamt ein ++ DE30 kann 11.600 Punkte-Bereich nicht überschreiten ++ Volkswagen aktualisiert Pläne und will im nächsten Jahrzehnt 22 Mio. Elektrofahrzeuge produzieren ++

Die Aktien in Asien haben am Dienstag ihre bisherigen Kursgewinne ausbauen können. Der japanische Nikkei (JAP225) wies dank der deutlichen Abschwächung des JPY in der Asien-Region die beste Performance auf. Andererseits waren an der australischen Börse leichte Kursverluste zu beobachten. Im Gegenzug startete fast jeder europäische Blue-Chip-Index den heutigen Handel höher. Der britische FTSE 100 (UK100) ist die Ausnahme, da er durch ein stärkeres GBP unter Druck gesetzt wird. Banken und Bergbauunternehmen legten in den ersten Handelsminuten zu, während die Lebensmittelunternehmen am meisten zurückblieben.

Im DE30-Chart hat sich seit gestern aus technischer Sicht nicht viel verändert. Der deutsche Leitindex bewegte sich weiter nach oben, bis die Bären in der Nähe der 11.600 Punkte-Marke aktiver wurden. Heute Morgen waren wiederum Rückgänge zu erkennen, aber die Abwärtsbewegung wurde im H4-Chart nahe des 33er EMA (grüne Linie) gestoppt. Der 11.680 Punkte-Bereich bleibt die nächstgelegene relevante Widerstandszone und ein Überschreiten würde zu einem neuen mehrmonatigen Hoch führen. Quelle: xStation 5

Siemens (SIE.DE / WKN: 723610) war nach Angaben des Europäischen Patentamtes (EPA) das Unternehmen, das im Vorjahr die meisten Patentanmeldungen in Europa einreichte. Der Mischkonzern meldete 2018 insgesamt 2.493 Patente an, nur acht mehr als der Huawei aus China. Die vom EPA veröffentlichten Daten zeigen, dass die europäischen Unternehmen gegenüber innovativen ausländischer Wettbewerber weiter an Boden verlieren. Von den zehn größten Patentanmeldern beim EPA im Jahr 2018 kamen nur vier aus Europa: Siemens, Royal Philips (PHIA.NL / ISIN: NL0000009538), Ericsson (ERICB.SE / ISIN: SE0000108656) und Robert Bosch. Während die Anzahl der eingereichten Patentanmeldungen keineswegs zeigt, wie erfolgreich das Unternehmen derzeit ist, könnte man dennoch vermuten, wie viel Erfolgspotenzial dahinter steckt. Da europäische Unternehmen darum kämpfen, die Führung bei der Einreichung von Anträgen zu behalten, könnten sie in Zukunft benachteiligt werden, da neue Technologien bereits durch Patente von Konkurrenten geschützt wären. Da immer mehr über die Präsenz der chinesischen Unternehmen in Europa gesprochen wird, mag es überraschen, dass Unternehmen 2018 die meisten Patentanmeldungen beim Europäischen Patentamt eingereicht haben. Tatsächlich machten US-amerikanische Unternehmen rund 25% aller eingereichten Anträge aus, während deutsche Unternehmen (2. Platz) nur 15% ausmachten.

Wichtige europäische Aktienindizes nach der ersten Handelsstunde:
– DE30: +0,26%
– FTSE 100 (UK100): -0,33%
– CAC 40 (FRA40): +0,27%
– IBEX (SPA35): +0,21%
– FTSE MIB (ITA40): +0,03%

Die Deutsche Post führt einen weiteren Tag in Folge die DE30-Gewinne an. Quelle: Bloomberg

Unternehmensnachrichten
Volkswagen (VOW3.DE / WKN: 766403) hat heute eine recht ambitionierte Ankündigung gemacht. Der deutsche Automobilhersteller sagte, dass er plant, in den nächsten zehn Jahren bis zu 22 Mio. Elektrofahrzeuge zu produzieren. Gleichzeitig wird das Unternehmen versuchen, den Kohlendioxidausstoß von "traditionellen" Autos um 30% zu senken. Früher sagte das Unternehmen, dass es sich zum Ziel gesetzt hat, im nächsten Jahrzehnt 15 Mio. Elektrofahrzeuge zu produzieren. Eine solche Ankündigung kann bedeuten, dass Volkswagen die Revolution bei der E-Mobilität ernst nimmt und plant, die Produktion deutlich zu steigern. Das Unternehmen produzierte im gesamten Jahr 2018 weniger als 50 Tsd. E-Autos.

Die Deutsche Post (DPW.DE / WKN: 555200) ist an einem weiteren Tag in Folge der Outperformer im DE30. Die Österreichische Post, eine staatlich kontrollierte Postgesellschaft, hat angekündigt, dass sie der langfristige DHL-Partner der Deutschen Post in Österreich wird. Im Rahmen der Vereinbarung übernimmt die Österreichische Post die Zustellung von DHL in Österreich. Eine Vereinbarung steht noch unter dem Vorbehalt der behördlichen Genehmigung. Es ist zu beachten, dass DHL und die Österreichische Post zwei wichtige Akteure auf dem österreichischen Markt waren, so dass die Zusammenarbeit und nicht der Wettbewerb beiden zugute kommen dürften.

Fresenius Medical Care (FME.DE / WKN: 578580) hat bekannt gegeben, dass sie zwischen dem 13. März und dem 10. Mai einen Aktienrückkauf durchführen wird. In diesem Zeitraum plant das Unternehmen bis zu sechs Mio. Aktien (1,6% Anteil am Unternehmen) für nicht mehr als 330 Mio. EUR zurückzukaufen.

DIE UHR TICKT FÜR GROSSBRITANNIEN
Bis zum 29. diesen Monats soll Grossbritannien die EU endgültig verlassen. Wird dies ein geordneter oder ein "harter" Brexit werden? Und wie könnte man sich als Anleger vorbereiten?
Der kostenfreie Sonderbericht 7 mögliche Desaster in 2019 befasst sich mit dieser und sechs weiteren potenziellen Gefahren für die Weltmärkte
Hier klicken für weitere Informationen.
 

Offenlegung gemäß § 80 WpHG zwecks möglicher Interessenkonflikte

Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten derzeit nicht investiert.

Die Autoren der Veröffentlichungen verfassen jene Informationen auf eigenes Risiko. Analysen und Einschätzungen werden nicht in Bezug auf spezifische Anlageziele und Bedürfnisse bestimmter Personen verfasst. Veröffentlichungen von XTB, die bestimmte Situationen in den Finanzmärkten kommentieren sowie allgemeine mündliche Aussagen von Mitarbeitern von XTB hinsichtlich der Finanzmärkte, stellen keine Beratung des Kunden durch XTB dar und können auch nicht als solche ausgelegt werden. XTB haftet nicht für Verluste, die direkt oder indirekt durch getroffene Handlungsentscheidungen in Bezug auf die Inhalte der Veröffentlichungen entstanden sind.

Risikohinweis

CFDs sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 80% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFDs funktionieren und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren. Anlageerfolge sowie Gewinne aus der Vergangenheit garantieren keine Erfolge in der Zukunft. Inhalte, Newsletter und Mitteilungen von XTB stellen keine Handlungsansätze von XTB dar.

Kommentare sind geschlossen.

Maximilian Wienke

Maximilian Wienke ist als Marktanalyst bei XTB Deutschland tätig. Er befasst sich mit Indizes, Devisen, Rohstoffen, Kryptowährungen und einzelnen Aktien. Der Zeithorizont ist dabei kurzfristig und richtet sich an Anleger mit einer moderaten oder spekulativen Risikoneigung.