10. April 2019, 12:00

DE30: Europäische Aktien auf Erholungskurs?

++ Niedrige Wasserstände im Rhein könnten deutsche Wirtschaft auch im Sommer belasten ++ DE30 versucht Unterstützungszone zurückzugewinnen ++ Deutsche Börse übernimmt britisches Unternehmen für Risikomanagement ++

Aktien in China konnten im heutigen asiatischen Handel etwas steigen, während Aktien in Australien mehr oder weniger stagnierten. Andererseits verzeichneten die Aktien in Japan trotz der positiven Daten zum verarbeitenden Gewerbe sowie des schwächeren JPY einen Kursrückgang. Dennoch war die Performance der europäischen Aktien zu Beginn des Handels am Mittwoch recht optimistisch: In ganz Europa wurden Gewinne erzielt, wobei die spanischen Aktien die Outperformer waren. Immobiliengesellschaften stiegen am stärksten, während die Sektoren Gesundheit und Konsumgüter am meisten zurückblieben.

Der Beginn der gestrigen europäischen Sitzung war ziemlich optimistisch, da in der gesamten Region Zuwächse zu beobachten waren. Eine Wende am frühen Nachmittag brachte den deutschen Leitindex jedoch wieder in den Bereich der Unterstützungszone (11.810 bis 11.920 Punkte). Die heutige Kursentwicklung deutet jedoch darauf hin, dass die Bullen noch nicht aufgegeben haben, daher könnte man auf einen Schlusskurs oberhalb der genannten Zone hoffen. Quelle: xStation 5

Die deutsche Wirtschaft wurde im vergangenen Jahr von den niedrigen Wasserständen im Rhein getroffen, die den Fluss für die größten Schiffe unpassierbar machten. Während starke Regenfälle zu Beginn des Jahres 2019 sowie schmelzende Schneekappen in den Alpen dazu beitrugen, das für die wirtschaftliche Nutzung notwendige Niveau wiederherzustellen, beginnt die diesjährige "Trockenzeit" mit einem niedrigeren Wasserstand als vor einem Jahr. Eine solche Situation erhöht die Gefahr, dass der Rhein auch in diesem Sommer unpassierbar wird. Deutsche und schweizer Wissenschaftler argumentieren, dass es sich um eine Folge der globalen Erwärmung handelt, und während der Sommer 2018 außergewöhnlich warm war, wird sich die Situation in Zukunft wahrscheinlich häufiger wiederholen. Zu beachten ist, dass die Gebiete entlang des Rheins, insbesondere im Bundesland Nordrhein-Westfalen, stark industrialisiert sind, da der Flussverkehr günstiger ist als der Straßen- oder Schienenverkehr. Dieser wurde von den deutschen Unternehmen wie BASF (BAS.DE / WKN: BASF11) oder Thyssenkrupp (TKA.DE / WKN: 750000) jahrzehntelang genutzt. Die Dürre des vergangenen Jahres hat diese Unternehmen jedoch überrascht und ihre Abläufe erheblich verzerrt. So hat BASF beispielsweise gesagt, dass die Dürre sie rund 250 Mio. EUR kostete, da niedrige Wasserstände verhindern, dass die Produktion des Ludwigshafener Werks die Exportmärkte erreicht. Die deutschen Behörden planen, den Rhein auszubaggern, aber der Prozess kann bis zu 10 Jahre dauern, und während dieser Zeit müssten deutsche Unternehmen entweder riskieren, durch niedrige Wasserstände abgeschnitten zu werden, oder auf teurere Straßen-/Schienenverkehre umsteigen.

Wichtige europäische Aktienindizes nach der ersten Handelsstunde:
– DE30: +0,37%
– FTSE 100 (UK100): +0,01%
– CAC 40 (FRA40): +0,37%
– IBEX (SPA35): +0,41%
– FTSE MIB (ITA40): +0,24%

Übersicht der einzelnen DE30-Mitglieder nach den ersten 50 Handelsminuten. Quelle: Bloomberg

UNTERNEHMENSNACHRICHTEN
Die Deutsche Börse (DB1.DE / WKN: 581005) gab bekannt, dass sie den britischen Anbieter für Risikomanagementsoftware Axioma übernimmt. Der Börsenbetreiber wird 850 Mio. USD in das Unternehmen investieren. Die Deutsche Börse plant eine Fusion von Axioma mit ihrem Indexgeschäft, um ein neues Analyseunternehmen zu gründen.

E.ON (EOAN.DE / WKN: ENAG99) gehört am Mittwoch nach einer Herabstufung durch MainFirst zu den größten DE30-Nachzüglern. Die Bank senkte ihre Empfehlung für die Aktie von "Neutral" auf "Underperform". Das einjährige Kursziel wurde von 9,30 EUR auf 8,10 EUR gesenkt und lag damit 19% unter dem gestrigen Schlusskurs.

Andererseits erhielt ProSiebenSat.1 (PSM.DE / WKN: PSM777) eine Heraufstufung durch die australische Investmentbank Macquarie. Die Analysten der Bank begründeten ihre Entscheidung damit, dass das Unternehmen zwar aufgrund der konjunkturellen Verlangsamung eine gewisse Schwäche erleben dürfte, der Ausverkauf könnte aber möglicherweise bereits überzogen sein. Die ProSiebenSat.1-Aktie verlor 2018 rund 50% an Wert.

E.ON übertraf in der zweiten Märzhälfte 2019 mit 9,95 EUR den jüngsten lokalen Höchststand. Die Aktie hatte später zu kämpfen und bei einem Blick auf den Chart ist zu erkennen, dass die Bären im Bereich von 10,05 EUR bis 10,15 EUR Druck machen. Quelle: xStation 5

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Maximilian Wienke

Maximilian Wienke ist als Marktanalyst bei XTB Deutschland tätig. Er befasst sich mit Indizes, Devisen, Rohstoffen, Kryptowährungen und einzelnen Aktien. Der Zeithorizont ist dabei kurzfristig und richtet sich an Anleger mit einer moderaten oder spekulativen Risikoneigung.