22. Januar 2020, 15:00

DE30: Daimler mit Dip nach unten

++ Trump droht EU erneut mit Autozöllen ++ DE30 erreicht neues Allzeithoch, Gewinne können jedoch nicht gehalten werden ++ Vorläufige Ergebnisse für 2019 von Daimler verfehlen Erwartungen ++

Der Handel an den europäischen Börsen ist am Mittwoch gemischt. Die Indizes aus Deutschland, Großbritannien und Frankreich steigen, während andere Märkte tiefer notieren. Aktien aus Russland und Italien gehören zu den größten Outperformern. Es wurde berichtet, dass der Fünf-Sterne-Chef Luigi Di Maio heute zurücktreten könnte. Dies würde die ohnehin schon angeschlagene italienische Regierung weiter belasten.

Trump droht EU erneut mit Autozöllen

Donald Trump sprach gestern auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos. Der US-Präsident nutzte die Rede, um alle daran zu erinnern, was er seit Beginn seiner Amtszeit getan hat. Trump sagte auch, dass die Vereinigten Staaten mit der Europäischen Union ein ?großes Handelsabkommen" aushandeln werden. Die Rede erwies sich als Nicht-Ereignis. In einem Interview mit dem Wall Street Journal sagte der US-Präsident jedoch, dass er die europäischen Autos mit Zöllen belegen werde, wenn die USA keinen fairen Deal bekommen. Ein solcher Schritt könnte wahrscheinlich zu Vergeltungsmaßnahmen der EU führen. Da die Handelsbeziehungen zwischen den USA und China in den Hintergrund rücken, könnte der Handel zwischen der EU und den USA im Jahr 2020 ein wichtiges Thema sein.

Quelle: xStation 5

Der DE30 erreichte ein Allzeithoch und überschritt zum ersten Mal in der Geschichte die Marke von 13.600 Punkten. Der jüngste kurzfristige Aufwärtsimpuls entsprach der Größe des vorherigen (grüne Linien). Der Index konnte diese Gewinne jedoch nicht halten und bewegte sich nach der europäischen Eröffnung vom Mittwoch nach unten. Der Einbruch wurde in der Nähe der Marke von 13.575 Punkten gestoppt – die Untergrenze der 1:1-Marktstruktur (grünes Rechteck) und der lokale Höchststand. Dieses Niveau dürfte heute weiter im Fokus stehen. Die entscheidende Unterstützung ist mit der Untergrenze der breiten Overbalance-Struktur (13.450 Punkte, gelbes Rechteck) markiert. Nach einem Überwinden des Allzeithochs (13.635 Punkten) gäbe es keine weiteren Hürden.

DE30-Übersicht um 10:41 Uhr. Quelle: Bloomberg

Unternehmensnachrichten

Die vorläufigen Ergebnisse von Daimler (DAI.DE) für das Jahr 2019 blieben hinter den Erwartungen zurück. Das EBIT sank um ca. die Hälfte auf 5,6 Mrd. EUR. Darüber hinaus erwartet der Autobauer im Zusammenhang mit dem Diesel-Skandal Aufwendungen in Höhe von 1,1 bis 1,5 Mrd. EUR. Das Unternehmen wird am 11. Februar seinen Jahresbericht veröffentlichen.

Laut einem Handelsblatt-Bericht will die Münchener Rück (MUV2.RE) ihren Jahresgewinn in den kommenden Jahren auf über 3 Mrd. EUR steigern. Der Rückversicherer soll dies über einen langfristigen Plan umsetzen, der im Herbst diesen Jahres bekannt gegeben werden soll. Rund die Hälfte des Anstiegs soll aus dem ?klassischen" Geschäft generiert werden, während die andere Hälfte aus dem Bereich Innovation stammen soll.

Analystenreaktionen

– Die Deutsche Wohnen (DWNI.DE) wurde bei der RBC mit ?Outperform" bewertet. Das Kursziel wurde auf 43 EUR festgelegt.
Nemetschek (NEM.DE) wurde beim Bankhaus Metzler auf ?Halten" herabgestuft. Das Kursziel wurde auf 66 EUR festgelegt.
Vonovia (VNA.DE) bewertete die RBC als ?Sector-Performance". Das Kursziel wurde auf 52 EUR festgelegt.
MTU Aero Engines (MTX.DE) wurde bei der LBBW auf ?Halten" herabgestuft. Das Kursziel wurde auf 296 EUR festgelegt.

Daimler (DAI.DE) konnte die Unterstützungszone beim Fibo-Niveau von 23,6% der im Januar 2018 begonnenen Abwärtsbewegung durchbrechen. Die Zone dient nun als kurzfristiger Widerstand. Die Aktie wird heute aufgrund der enttäuschenden Ergebnisse für 2019 zurückgeworfen. Nach einem Test der Unterstützung bei 45 EUR kam es zu einer schnellen Umkehrung. Quelle: xStation 5
 

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Maximilian Wienke

Maximilian Wienke ist als Marktanalyst bei XTB Deutschland tätig. Er befasst sich mit Indizes, Devisen, Rohstoffen, Kryptowährungen und einzelnen Aktien. Der Zeithorizont ist dabei kurzfristig und richtet sich an Anleger mit einer moderaten oder spekulativen Risikoneigung.