24. Juni 2019, 15:00

DE30: Daimler kürzt erneut Gewinnprognose, Aktie fällt

++ Europäische Aktien starten Montag mit moderaten Gewinnen ++ Daimler kürzt zum dritten mal in diesem Jahr seine Gewinnprognose ++ BMW beschleunigt Elektrofahrzeugstrategie und will bis 2023 insgesamt 25 Elektromodelle einführen ++

Diese Woche könnte für die Marktteilnehmer aufgrund des G20-Gipfels in Japan und eines möglichen Trump-Xi-Treffens (28. Juni) entscheidend sein. Aus Sicht der Aktienmärkte scheint das Ergebnis dieses Treffens jedoch nicht eindeutig zu sein, insbesondere wenn man die jüngste Sitzung der Federal Reserve berücksichtigt. Die Fed beschloss zwar die Zinsen unverändert zu lassen, signalisierte aber gleichzeitig eine mögliche Zinssenkung im Juli. Man konnte jedoch zwischen den Zeilen lesen, dass eine solche Zinssenkung hauptsächlich von der weiteren Entwicklung an der Handelsfront abhängen werde – daher scheint alles vom Trump-Xi-Treffen abzuhängen. Eine Deeskalation des Handelsstreits wäre essentiell für die Märkte, da man den Abwärtsrisiken für das globale Wirtschaftswachstum deutlich entgegenwirken könnte.

Andererseits könnte dies bedeuten, dass die Fed mit der Senkung der Zinsen vorerst warten möchte. Die Erwartungen sind recht hoch, sodass bereits eine Verzögerung die allgemeine Risikostimmung belasten dürfte. Allerdings lieferte die Fed immer das, was die Märkte wollten (das war in der Vergangenheit der Fall  – bei einer marktbasierten Wahrscheinlichkeit über 50%/60%). Daher scheint eine Aufschiebung der Zinssenkung nur möglich zu sein, wenn die Marktteilnehmer ihre Erwartungen an solch einen Schritt im Juli reduzieren. Bislang preisen die Märkte im Juli eine vollständige Zinssenkung (100%) ein.

Im H1-Chart wird der deutsche Leitindex in der Nähe einer Unterstützungszone gehandelt. Nach den Kursgewinnen der letzten Woche besteht die Möglichkeit einer Korrektur. Erste rückläufige Signale sind bereits aufgetreten, da der Kurs unter die 77-Tage-Linie gefallen ist. Außerdem kann man eine Schulter-Kopf-Schulter-Formation erkennen, die oft eine Abwärtsbewegung ankündigt. Die Schlüsselunterstützung befindet sich bei 12.200 Punkten. Erst nach dem Überwinden dieses Niveaus könnte eine größere Korrekturbewegung erfolgen. Quelle: xStation 5

Bei Betrachtung des D1-Charts ist ebenfalls ein erstes Verkaufssignal zu erkennen. Der Kurs liegt sehr nahe an seinen Hochs, aber das Risiko einer Korrektur ist erhöht. Andererseits könnte ein Durchbruch oberhalb der Höchststände von 2019 einen starken Aufwärtsimpuls auslösen. Quelle: xStation 5

UNTERNEHMENSNACHRICHTEN
Der Beginn des Handels am Montag war für europäische Aktien recht positiv, da die meisten von ihnen höher notierten. Seitdem wurden jedoch einige Gewinne abgegeben, und die wichtigsten Indizes werden nach weniger als einer Stunde flach gehandelt. Am deutschen Aktienmarkt lohnt sich ein Blick auf folgende zwei Einzeltitel: Daimler (DAI.DE / WKN: 710000) verliert heute früh mehr als 3% an Wert, nachdem das Unternehmen beschlossen hatte, seine Gewinnprognose zum dritten Mal in einem Jahr zu kürzen, was hauptsächlich auf den Abgas-Skandal zurückzuführen ist. Der Automobilhersteller stand im vergangenen Jahr in Europa und den USA wegen übermäßiger Verschmutzung durch seine Dieselfahrzeuge unter Druck.

Im Gegenzug verliert die Aktie von BMW (BMW.DE / WKN: 519000) zum Zeitpunkt des Schreibens mehr als 1%, da sie unter dem Druck der negativen Stimmung gegenüber der deutschen Autoindustrie steht. Unterdessen teilte das Unternehmen am Wochenende mit, dass es seine Elektrofahrzeugstrategie beschleunigen werde. Bis zum Jahr 2023 soll die Einführung von 25 verschiedenen Elektomodellen erfolgen (zwei Jahre früher als ursprünglich angenommen). Harald Krüger, Vorstandsvorsitzender von BMW, sagte, dass er den Absatz von Elektroautos um mindestens 30% pro Jahr steigern wolle.

Daimler führt am Montagmorgen die Verluste an, nachdem das Unternehmen seine Gewinnprognose erneut gekürzt hat. Quelle: Bloomberg

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Maximilian Wienke

Maximilian Wienke ist als Marktanalyst bei XTB Deutschland tätig. Er befasst sich mit Indizes, Devisen, Rohstoffen, Kryptowährungen und einzelnen Aktien. Der Zeithorizont ist dabei kurzfristig und richtet sich an Anleger mit einer moderaten oder spekulativen Risikoneigung.