21. Januar 2020, 15:00

DE30: Bank-Aktien unter Druck

++ Europäische Aktien fallen, da Sorge um Coronavirus zunimmt ++ DE30 zieht sich vom gestern ausgebildeten 2-Jahreshoch zurück ++ Schwacher UBS-Bericht belastet Aktien von Commerzbank und Deutsche Bank ++

Die Aktien in Europa eröffneten heute nach einer schwachen Performance in Asien tiefer. Die Risikoaversion ist auf die Angst vor einer Ausbreitung des Coronavirus in China zurückzuführen. Der schlechte Ertragsbericht der UBS übt wiederum zusätzlichen Druck auf den Bankensektor aus. Aktien aus Frankreich und Großbritannien underperformen in Westeuropa, während Aktien aus Russland in Osteuropa die Verluste anführen.

ZEW weist auf mehr Optimismus hin

Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland stiegen von 10,7 auf 26,7 Punkte (Erwartung: 15 Punkte) und lagen damit auf dem höchsten Niveau seit Mitte 2015. Der Index zur Einschätzung der aktuellen Lage stieg von -19,9 auf -9,5 Punkte (Erwartung: -13,5 Punkte). Der ZEW-Erwartungsindex bezieht sich auf die Konjunkturentwicklung für die nächsten sechs Monate.

Quelle: xStation 5

Der DE30 hat gestern nicht nur ein neues 2-Jahreshoch, sondern auch den zweithöchsten Schlusskurs der Geschichte erreicht. Heute bewegt sich der Kurs jedoch nach unten, da an den globalen Finanzmärkten eine Risikoaversion vorherrscht. Die Unterstützung bei 13.450 Punkten wurde kurz nach der Eröffnung getestet und verteidigt. Im Falle eines weiteren Rückgangs würden die 13.375 Punkte sowie die untere Grenze der Handelsspanne als weitere Unterstützungen dienen. Die Struktur des Aufwärtstrends bleibt jedoch erhalten, da immer wieder höhere Hochs und höhere Tiefs ausgebildet werden. Der EZB-Zinsentscheid (Donnerstag) und die vorläufigen EMIs (Freitag) könnten wichtige Impulse liefern.

DE30-Übersicht um 11:01 Uhr. Quelle: Bloomberg

Unternehmensnachrichten

Die europäischen Banken stehen heute unter Beobachtung, nachdem die UBS (UBSG.CH) ihren Bericht für Q4 2019 präsentierte. Die Schweizer Bank verfehlte die Rentabilitäts- und Kostenziele, die sie sich während einer Umstrukturierung vor über einem Jahr gesetzt hatte, da die Vermögensverwaltungseinheit weiterhin mit Kapitalabflüssen zu kämpfen hat. Die Ertragsaussichten setzen auch andere europäische Banken unter Druck. Die Aktien der Commerzbank (CBK.DE) und der Deutschen Bank (DBK.DE) verzeichnen heute Rückgänge.

Hugo Boss (BOSS.DE) hat seine vorläufigen Ergebnisse für Q4 2019 veröffentlicht. Der Modekonzern meldete einen Umsatz von 825 Mio. EUR (Erwartung: 802,3 Mio. EUR). Das Unternehmen stellte fest, dass sich die Verkaufsdynamik in Europa im 4. Quartal 2019 verbessert hat, während die Region Asien-Pazifik weiterhin eine starke Leistung aufweist (ausgenommen Hongkong). Der Bericht für das Gesamtjahr wird am 5. März veröffentlicht.

Die Flugbegleitergewerkschaft UFO soll die Streikpläne bei der Lufthansa (LHA.DE) aufgegeben haben.

Analystenreaktionen

Fresenius Medical (FME.DE) wurde bei Jefferies auf ?Kaufen" heraufgestuft. Das Kursziel liegt bei 80 EUR.
Covestro (1COV.DE) wurde beim Bankhaus Lampe auf ?Verkaufen" herabgestuft. Das Kursziel wurde auf 36 EUR festgelegt.
– Die Lufthansa (LHA.DE) wurde beim Bankhaus Metzler auf ?Verkaufen" herabgestuft. Das Kursziel wurde auf 12,50 EUR festgelegt.

Die Commerzbank (CBK.DE) fällt am heutigen Dienstag, da die schlechten Erträge der UBS Druck auf den europäischen Bankensektor ausüben. Die Aktie testet die wichtige Unterstützung an der 5,00-EUR-Marke. Ein Unterschreiten würde den Weg für einen erneuten Test des Rekordtiefs (6,45 EUR) ebnen. Quelle: xStation 5
 

Offenlegung gemäß § 80 WpHG zwecks möglicher Interessenkonflikte

Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten derzeit nicht investiert.

Die Autoren der Veröffentlichungen verfassen jene Informationen auf eigenes Risiko. Analysen und Einschätzungen werden nicht in Bezug auf spezifische Anlageziele und Bedürfnisse bestimmter Personen verfasst. Veröffentlichungen von XTB, die bestimmte Situationen in den Finanzmärkten kommentieren sowie allgemeine mündliche Aussagen von Mitarbeitern von XTB hinsichtlich der Finanzmärkte, stellen keine Beratung des Kunden durch XTB dar und können auch nicht als solche ausgelegt werden. XTB haftet nicht für Verluste, die direkt oder indirekt durch getroffene Handlungsentscheidungen in Bezug auf die Inhalte der Veröffentlichungen entstanden sind.

Risikohinweis

CFD sind komplexe Instrumente und beinhalten wegen der Hebelwirkung ein hohes Risiko, schnell Geld zu verlieren. 76% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFDs funktionieren und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren. Anlageerfolge sowie Gewinne aus der Vergangenheit garantieren keine Erfolge in der Zukunft. Inhalte, Newsletter und Mitteilungen von XTB stellen keine Handlungsansätze von XTB dar.

Kommentare sind geschlossen.

Maximilian Wienke

Maximilian Wienke ist als Marktanalyst bei XTB Deutschland tätig. Er befasst sich mit Indizes, Devisen, Rohstoffen, Kryptowährungen und einzelnen Aktien. Der Zeithorizont ist dabei kurzfristig und richtet sich an Anleger mit einer moderaten oder spekulativen Risikoneigung.