Der deutsche Aktienindex gibt weiter nach und notiert am späten Nachmittag bereits unterhalb der Marke von 5.700 Zählern. Damit hat der Dax den technisch signifikanten Support im Bereich von 5.780 Punkten mehr als nachhaltig gerissen. Gründe für die aktuelle Abschlagsrunde finden sich nicht zuletzt in der weiterhin drohenden Bonitätsabstufung zahlreicher Euro-Staaten durch das Rating-Trio aus den USA. Dazu kommt die Sorge um die konjunkturelle Perspektive der Euro-Zone: es dürfte ein maues Winterhalbjahr vor der Tür stehen, ohne jetzt das Wort Rezession in Mund nehmen zu wollen. Vor diesem Hintergrund scheint manch Markteilnehmer insgeheim doch auf die Ankündigung neuer geldpolitischer Maßnahmen seitens der US Notenbank Fed gehofft zu haben. Die amerikanischen Währungshüter beließen jedoch nach ihrer Sitzung am gestrigen Abend den Leitzins unverändert. Derweil zieht die aus der Schuldenmisere resultierende Vertrauenskrise weiter ihre Kreise: die Auktion fünfjähriger Staatsanleihen seitens Italien war nur zu Zinsen auf Rekordhöhe möglich. Die Kreditklemme verschärft sich. Die Nervosität wächst. In diesem Kontext trägt die Aussage von Bundeskanzlerin Merkel, die Haftungsobergrenze des dauerhaften Euro-Rettungsschirms ESM nicht weiter ausbauen zu wollen, nicht wirklich zur Entspannung bei.
Der Dax notiert im späten Handel bei derzeit 5.686 Zählern 1,5 Prozent im Minus. Der Euro Stoxx verliert 2,1 Prozent auf 2.214 Punkte. Die Europäische Gemeinschaftswährung gibt 0,6 Prozent auf 1,2961 US-Dollar ab. Der US-Leitindex DowJones liegt im frühen Handel bei 11.852 Punkten 0,9 Prozent hinten. Der breiter gefasste S&P verliert momentan 0,9 Prozent auf 1.214 Treffer. Gold kommt weiter zurück und verbucht am späten Nachmittag einen Abschlag von 2,7 Prozent bei 1.587 US-Dollar pro Unze.
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