Die Europäische Zentralbank (EZB) reduziert den Leitzins nochmals um 25 Basispunkte auf ein Rekordtief von 1,0 Prozent. Eigentlich eine Steilvorlage für den EU Gipfel in Brüssel. Zudem will die EZB ihre Refinanzierungsgeschäfte forcieren. EZB Chef Draghi betonte auf einer Pressekonferenz jedoch nachdrücklich, dass der Ankauf von Staatsanleihen notleidender Euro-Mitglieder nicht unendlich sei. Die britische Zentralbank hält dagegen die Füße still: Die britischen Währungshüter der Bank of England (BoE) halten nach wie vor an einem Leitzins von 0,5 Prozent fest.
Auf dem derzeit beginnenden EU-Gipfel ringen die Teilnehmer derweil um die Zukunft der europäischen Einheitswährung. Deutschland und Frankreich plädieren für eine Änderung der EU-Verträge zwecks weitergehender wirtschafts- und fiskalpolitischer Integration der Mitgliedsstaaten. Zum Einen soll ein Weg aus der Schuldenkrise gefunden werden. Andererseits soll damit in der Folge das verlorene Vertrauen internationaler Investorenkreise zurückgewonnen werden. Kurz vor Gipfelbeginn relativierte Kanzlerin Merkel die Erfolgsaussichten des Brüsseler Elefantentreffens und warnte vor zu hohen Erwartungen. Demnach sei die Schuldenkrise auf dem alten Kontinent nicht im Hau-Ruck-Verfahren zu lösen. Der englische Premierminister Cameron kündigt widerum schon mal provisorisch sein Veto an, falls es zu einer EU-Vertragsänderung kommen sollte, die den Interessen des Inselstaates zuwider läuft. Die Aktienmärkte danken es mit krachenden Abschlägen. Der deutsche Aktienindex verliert innerhalb kürzester Zeit mehr als 150 Punkte.
Am späten Nachmittag weist der Deutsche Aktienindex bei aktuell 5.891 Zählern ein Minus von 1,7 Prozent aus. Der Euro Stoxx verliert 2,2 Prozent auf 2.294 Punkte. Die Europäische Gemeinschaftswährung notiert bei derzeit 1,3312 US-Dollar 0,8 Prozent leichter. Der US-Leitindex DowJones liegt bei aktuell 12.118 Punkten 0,6 Prozent hinten. Der breiter gefasste S&P gibt momentan 1,0 Prozent auf 1.249 Treffer ab. Gold kommt weiter zurück und verbucht am späten Nachmittag einen Abschlag von 1,8 Prozent bei 1.711 US-Dollar pro Unze.
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