Die europäische Schuldenkrise zieht ihre Kreise und der deutsche Aktienmarkt geht in Deckung. Steigende Renditen für Staatsanleihen trieben den deutschen Leitindex am frühen Nachmittag nach unten, bevor er im weiteren Handelverlauf seine Verluste wieder sukzessive eingrenzen konnte. Nach den südeuropäischen Eurostaaten sehen sich zusehends auch solide geltende Volkswirtschaften wie Frankreich, Österreich oder die Niederlande steigenden Renditen für ihre Staatsanleihen gegenüber. Händler bezeichneten den heutigen Auktionsverlauf französischer Staatsanleihen zwar als zufriedenstellend, die Nachfrage für zehnjährige Schuldtitel der iberischen Halbinsel fiel dagegen schwach aus: Spanien konnte nur zu einem extrem hochpreisigen Zinsniveau frisches Kapital aufnehmen. Vor diesem Hintergrund sah sich die EZB wieder zu Stützungskäufen genötigt. Zudem werden die Aktienmärkte von einer Warnung der Rating-Agentur Fitch belastet, die bei einem Krisensprung über den großen Teich die Bonität von US Banken gefährdet sieht. Für einen dynamischen Dax-Abstecher in südliche Kursregionen sorgte derweil das Gerücht von der bevorstehenden Abstufung der Kreditwürdigkeit Frankreichs.
Am späten Nachmittag notiert der Dax bei einem Stand von 5.884 Zählern mit 0,5 Prozent im Minus, nachdem er die technische Unterstützung bei 5.780 Treffern bis dato erfolgreich testen konnte. Der Euro Stoxx verbilligt sich um 0,5 Prozent auf 2.257 Punkte. Die europäische Gemeinschaftswährung verbucht bei 1,3517 US-Dollar einen Aufschlag von 0,4 Prozent. In den Vereinigten Staaten notiert der Leitindex DowJones bei derzeit 11.932 Punkten 0,2 Prozent fester. Die Nasdaq verliert 0,8 Prozent auf 2.306 Zähler. Der breiter gefasste S&P gibt bei aktuell 1.234 Treffern 0,2 Prozent nach. Gold verliert momentan 1,5 Prozent auf 1.737 US-Dollar pro Unze.
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