27. November 2018, 17:54

DAX bemüht sich um die Stabilisierung – Auch Computer können irren

Wie sehr der Handelsstreit die Investoren derzeit beschäftigt und sie ihre Positionierung danach ausrichten, welche Nachrichten im Konflikt zwischen den USA und China über die Ticker laufen, konnte man kurz vor dem heutigen Handelsstart in Frankfurt eindrucksvoll beobachten. Der Future auf den Deutschen Aktienindex zog blitzschnell auf 11.440 Punkte an und indizierte nach dem starken Wochenstart ein weiteres Plus von rund 90 Punkten. Zur Eröffnung wenige Minuten später war von diesem Kursgewinn allerdings nichts mehr zu sehen.
 
Grund dafür war eine Meldung, die den chinesischen Sprecher des Außenministeriums zitierte, dass es zwischen den USA und China ein gegenseitiges Handelsabkommen geben wird. Die Meldung stellte sich allerdings schnell als falsch heraus, es war ein altes Zitat von Anfang November. Die vielen Computerprogramme hatten ihren Spaß damit, in wenigen Minuten viele Aufträge abzuarbeiten. Damit bleibt festzuhalten, dass sich auch Computer und Algorithmen irren können. Meldungen werden missinterpretiert und teilweise nicht auf Validität geprüft. 
 
Im Handelsverlauf wurden dann auch die gestrigen Gewinne zu einem Teil wieder abgegeben. Jedoch versucht sich der DAX im Bereich von 11.300 Punkten zu stabilisieren, bevor am kommenden Wochenende auf dem G20-Gipfel in Buenos Aires tatsächlich neue Details zu einem möglichen Abkommen zwischen den USA und China über die Ticker laufen oder auch nicht.

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Konstantin Oldenburger

Konstantin Oldenburger ist Relationship Manager bei CMC Markets in Frankfurt. Er hat sich auf Charttechnik spezialisiert und bedient sich dabei der Elliot-Wellen-Theorie sowie den Fibonacci-Zahlen.