10. November 2011, 19:47

Aktienmärkte holen Luft – Zinsen italienischer Staatsanleihen im Blick

Vor dem Hintergrund der Euro-Krise dominieren weiterhin Sorge und Unsicherheit die Aktienmärkte. Hohe Volatilität und scharfe Richtungswechsel im Zuge neuer Wasserstandsmeldungen zum europäischen Schuldenfiasko prägen nach wie vor das Börsengeschehen. Der fundamentale Background bleibt unverändert. Die Nachrichten von der Makro-Ebene sind weiterhin besorgniserregend, die US-Konjunktur kommt nicht in Gang und die Euro-Krise eskaliert vor dem Hintergrund einer drohenden Staatspleite Griechenlands und einer zunehmenden Ansteckungsgefahr Italiens. Der Stiefelstaat gerät an den Kapitalmärkten immer stärker unter Druck bzw. in Refinanzierungsschwierigkeiten, da die Zinsen für Staatsanleihen des hochverschuldeten Mittelmeer-Anrainers zuletzt auf immer neue Rekordstände stiegen. Berlusconis angekündigter Rücktritt kann das auch nicht ändern, das Schuldenproblem bleibt. Am Donnerstag können sich die Aktienmärkte ein Stück weit erholen, nachdem die Renditen italienischer Schuldscheine im aktuellen Handelsverlauf  wieder zurückkommen. Zudem stützt die am Vormittag halbwegs glimpflich gelaufene Bondauktion in Italien, sowie die Einigung Griechenlands auf einen neuen Regierungschef.

In den weltweit maßgebenden Indizes manifestiert sich die Nervosität der Marktakteure, wie bereits anfangs erwähnt, in extrem hohen Schwankungsbreiten und ständigen, dynamischen Wendemanövern. Letzteres ist charakteristisch für politische Börsen: Hiobsbotschaften werden umgehend abverkauft. Der nächste positive Newsflow wird bereits wieder zum Einstieg genutzt. Zwischenzeitliche Rallyes, sei es nach oben oder unten, fallen mit starkem Momentum aus, waren zuletzt aber stets kurzlebiger Natur. Nichts für schwache Nerven also, aber für Trader ? sprich Anleger, die kurzfristigere Anlagehorizonte verfolgen ? das Salz in der Suppe! Hohe Vola und besagte Richtungsänderungen in Folge politischer und/oder fiskalpolitischer ?ad hoc?-Meldungen aus dem Euroraum, vor allem aus südeuropäischen Gefilden, dürften auch weiterhin das Kursgeschehen bestimmen.

Am späten Nachmittag notiert der deutsche Aktienindex bei einem Stand von 5.829 Zählern weitestgehend unverändert. Der Euro Stoxx verliert 0,1 Prozent und fällt auf 2.248 Punkte. Die europäische Gemeinschaftswährung verbucht bei 1,3583 US-Dollar hingegen einen Aufschlag von 0,4 Prozent. In den USA notiert der Leitindex DowJones mit derzeit 11.820 Punkten 0,3 Prozent fester. Die Nasdaq verliert 0,6 Prozent auf 2.300 Zähler. Der breiter gefasste S&P weist bei aktuell 1.231 Treffern ein Plus von 0,2 Prozent aus. Gold verbilligt sich um 1,0 Prozent auf 1.750 US-Dollar pro Unze.

 

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