Marketindex Tradingtagebuch – Gold unter Druck!

Die Entwicklung des Goldpreises erfreut Anleger schon seit vielen Jahren ? zumindest diejenigen, die rechtzeitig eingestiegen sind. Denn seit dem vergangenen Herbst hat Gold etwas von seinem Glanz eingebüßt. Das gelbe Edelmetall befindet sich seit Ausbildung der Hochs bei rund 1.900 US-Dollar in einer zähen Korrekturphase. Ein wichtiges Signal für die weitere Entwicklung steht aktuell noch aus, sodass ein Blick auf die kleineren Zeitebenen lohnen kann, um die dynamischen 10 Bewegungen für das Trading nutzen zu können. Im nachfolgenden Beitrag zeige ich auf, wie ich einen kurzfristigen Short – Trade beim Gold durchführen konnte.

Wir schreiben den 11. Mai 2012. Gegen 7:30 Uhr startete ich die marketindex – Plattform und begann mit der Chartanalyse der wichtigsten Märkte. Zunächst die Aktienindizes, dann die Währungen und zu guter Letzt Gold und Silber, wo in den letzten Tagen dynamische Bewegungen nach unten zu beobachten waren. Auch die Performance in der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. Heute Nacht kam es bei Gold erneut zu deutlichen Abschlägen. Demnach war damit zu rechnen, dass der Goldpreis weiterhin unter Druck bleiben könnte.

Ausbruch aus der Range

Ab 8:00 Uhr beobachtete ich den X-DAX und den Goldpreis parallel im 1-Minuten-Chart und ging verschiedene Setups und Ein- und Ausstiegsszenarien durch. Hierbei beziehe ich stets auch die höheren Zeitebenen mit ein, damit wichtige Informationen nicht auf der Strecke bleiben. Bei der Planung eines Trades lege ich grundsätzlich fest, auf welchem Kursniveau ich meinen stopp platziere ? alles andere wäre bei volatilen Märkten wie dem DAX oder Gold schlichtweg unverantwortlich. Doch zurück zum Markt. Wie man erkennen kann, versuchten die Marktteilnehmer, den Goldpreis über die 1.584-Dollar-Marke zu hieven, was jedoch zwischen 8:30 Uhr und 9:00 Uhr beide Male nicht gelang. Zusammen mit dem Tief von 7:32 Uhr lag hier ein wichtiger Widerstand vor. Gleichzeitig war die untere Begrenzung, die sich zwei US-Dollar tiefer befand, als Unterstützung zu sehen. Mein Plan stand nun fest: Sobald es zu einem Bruch dieser Seitwärtszone nach unten kommt, will ich Short gehen. Ich gab eine Stop-Sell-Order bei 1.581,50 US-Dollar ein ? also leicht unterhalb der beschriebenen Range ? und beobachtete das geschehen. Um 9:04 Uhr dann ein erstes Signal: der Goldpreis fiel aus der Seitwärtszone nach unten heraus und meine Order wurde umgehend ausgeführt. Jetzt war ich short. Zur Absicherung platzierte ich eine Stop-Buy-Order am oberen Ende der Seitwärtszone bei 1.584,50 US-Dollar.

Dem Pullback folgt der nächste Impuls nach unten

Der Goldpreis fiel binnen zwei Minuten auf 1.580 US-Dollar, sodass die Hälfte meines riskierten Betrags bereits eingefahren war. Ab 9:07 Uhr kam es zu einer Gegenbewegung. Wie so oft trieben die Marktteilnehmer den Kurs auch in diesem Fall ein letztes Mal an die ehemalige Ausbruchsmarke zurück, bevor sich die übergeordnete Bewegung wieder fortsetzte. Der Kurs stieg bis fast an die 1.582er Marke, kippte dann jedoch relativ zügig nach unten. Da die beiden Durchschnitte weiterhin nach unten gerichtet waren, war ich relativ sicher, dass neue Tiefs nur eine Frage der zeit sein würden. So war es dann auch. Um 9:19 Uhr erreichte der Goldpreis das letzte Verlaufstief und ich war gespannt, ob es nun eine Verschärfung der Abwärtsbewegung geben würde oder ob hier möglicherweise ein Doppelboden in der mache war. Man muss jedenfalls auf alles vorbereitet sein. Zur Sicherheit zog ich meinen Stopp auf das Korrekturhoch bei 1.582 US-Dollar an. Das Risiko lag somit nur noch bei 0,50 US-dollar pro Unze. Um 9:24 Uhr kam dann der entscheidende Einbruch, binnen einer Minute rauschte der Goldpreis von 1.579,62 auf 1.573,60 US-Dollar in die Tiefe. Was für ein dynamischer move! Noch während der Abwärtsbewegung passte ich meinen Stopp auf das letzte Tief bei 1579,20 US-Dollar an. damit waren zumindest 2,30 US-Dollar gesichert. Wenige Augenblicke später erholte sich der Kurs wieder. Ich wartete die nächste Kerze ab und ein Hammer kam zum Vorschein ? ein klares Indiz für mich, dass der Abwärtsdruck vorerst beendet zu sein schien. Um 9:26 Uhr liquidierte ich daher meine Short – Position bei 1.575,40 US-Dollar und war wieder Flat.

Trade mit CRV von 2

Mit einem Kursgewinn von 6,10 US-Dollar pro Unze konnte ich zufrieden sein, schließlich habe ich mit dem aufgezeigten Trade ein CRV von 2 erzielt. Wie man anhand dieses Trades sehen kann, geht es im Trading letztendlich darum, Widerstands- und Unterstützungslevels zu finden und diese dann auch beim Handel zu nutzen ? mit der richtigen Absicherung, versteht sich.

Quelle: Marketindex Weekly ? der Wöchentliche Newsletter von RBS Marketindex

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