Interview mit Craig Inglis von CMC Markets

Craig Inglis_CMC Markets GermanyDie aktuelle Studie des autralischen Researchhauses Investment Trends benennt CMC Markets zum wiederholten Male als Marktführer für den CFD Handel in Deutschland.

Wir haben dies zum Anlass genommen, mit Craig Inglis, dem Head of Deutschland & Österreich ein Gespräch zu führen. Besonders interessiert hat uns die Reaktion der Branche auf das Verbot von nachschusspflichtigen CFDs.

CFD-Portal: Herr Inglis, ab August dürfen CFDs ohne Nachschusspflicht nicht mehr an Privatkunden verkauft werden (wir berichteten). Ist das der Anfang vom Ende der CFDs in Deutschland?

Craig Inglis: Keineswegs. Wir glauben weiterhin an die Zukunft dieses Finanzprodukts. Wir sind sogar davon überzeugt, dass durch die Entscheidung und damit die Beseitigung der regulatorischen Unsicherheiten CFDs einerseits kurzfristig profitieren werden, weil viele potenzielle Kunden auf die Entscheidung gewartet haben. Auf lange Sicht gehen wir davon aus, dass durch die Begrenzung des Verlustrisikos auf das eingesetzte Kapital die Trader und Anleger, die bislang vor dem theoretisch unbegrenzten Risiko zurückgeschreckt sind, nun verstärkt Interesse am CFD-Handel zeigen werden.

CFD-Portal: CMC Markets ist der größte CFD-Anbieter in Deutschland. Welche Folgen haben die anstehenden Änderungen für Ihre Position, aber auch die Ihrer Mitbewerber?

Craig Inglis: Wir sind nicht nur Marktführer laut Investment Trends, was die Anzahl der Kunden angeht. Wir haben laut dieser Umfrage auch den höchsten Bekanntheitsgrad innerhalb der Branche. Es gibt viele Trader, die sich nach den neuen Regeln für CFDs entscheiden werden. Und da wird ihnen CMC Markets einfallen. Was unsere Position angeht, glauben wir aber auch ganz unabhängig von der BaFin-Entscheidung, dass wir durch unseren Fokus auf den Kundenservice und die Ausbildung gerade von Einsteigern in den CFD-Handel auch in den kommenden Jahren die Nase vorn vor dem Wettbewerb haben werden. Wir gehen auch davon aus, dass nicht mehr alle Anbieter auf dem deutschen Markt ohne das Thema Nachschusspflicht konkurrenzfähig sein können, was ihre Konditionen und den Service angeht. Deshalb wird es zu einer Konsolidierung auf dem deutschen Markt kommen. Und hier suchen Trader ein neues Zuhause, welches wir ihnen mit unserem unschlagbaren Angebot geben können.

CFD-Portal: Können Sie schon etwas zu den Änderungen sagen, die sich für Ihre Kunden durch die Forderungen der BaFin ergeben?

Craig Inglis: Wir werden wie gefordert alle Konten unserer deutschen Kunden so aufsetzen, dass der maximal mögliche Verlust auf den verfügbaren Cash-Betrag auf dem CFD-Handelskonto begrenzt ist. Wir haben alle Kunden gerade darüber informiert, dass wir die Marginsätze zum 5. August erhöhen werden. Dennoch werden CFDs gegenüber anderen Produkten wie Hebelzertifikate und Optionsscheinen eine sehr interessante Alternative bleiben.

CFD-Portal: Apropos Zertifikate: Ende vergangenen Jahres haben Sie die Knock-Out-CFDs eingeführt ? Produkte ohne Nachschusspflicht. Wollten Sie damit den neuen Regeln der BaFin vorgreifen?

Craig Inglis: Nein, das eine hatte mit dem anderen gar nichts zu tun. Als wir begonnen haben, dieses einzigartige Produkt zu entwickeln, war an eine solche Verfügung der BaFin noch nicht zu denken. Aber klar, das Verlustrisiko ist bei den neuen Knock-Outs genau wie bei klassischen Hebelzertifikaten und Optionsscheinen auf den Kapitaleinsatz begrenzt, aber diese CFDs können noch mehr. Allen voran sind die Knock-Out-CFDs bei uns „Marke Eigenbau“. Durch die Auswahl des entsprechenden Basiswertes, zum Beispiel Gold oder den DAX, und die Festlegung von Barriere oder Hebel passt der Kunde den Knock-Out auf seine Bedürfnisse an. Zu den Kosten: Nicht nur, dass der Kunde bei Knock-Outs sieht, was er wofür bezahlt, er spart auch noch die sonst übliche Kommission für den Broker. Zudem erstatten wir ihm die volle Risikoprämie zurück, sollte der Strike-Kurs des Knock-Outs nicht erreicht werden.

CFD-Portal: Die Börsen befinden sich aktuell auf Rekordkurs ? was machen Ihre Kunden daraus?

Craig Inglis: Wir beobachten schon, dass viele dem Braten nicht trauen und CFDs gerade jetzt als Absicherung zum Beispiel für bestehende Aktienpositionen nutzen. Aus Gesprächen mit unseren Kunden wissen wir, dass sie ihre Positionen behalten wollen, weil sie langfristig an weiter steigende Kurse glauben. Kurzfristig allerdings sehen sie die Gefahr einer Korrektur. Und hier kommen CFDs ins Spiel, denn mit ihnen kann man auch eine Position einnehmen, die dann profitiert, wenn die Märkte fallen. Außerdem kann man mit CFDs jede Menge Transaktionskosten gegenüber der Strategie „Kaufen und Verkaufen“ sparen.

CFD-Portal: Klingt interessant, wie funktioniert das genau?

Craig Inglis: Statt eines Verkaufs seiner Aktien behält der Anleger sie im Depot und sichert den Wert durch den Verkauf von CFDs (Short-Position) ab. Hat er zum Bespiel Aktien aus dem Deutschen Aktienindex (DAX) im Wert von 50.000 Euro in seinem Depot, kann er diesen Bestand auf zwei Arten absichern. Entweder er spiegelt sein Depot eins zu eins mit CFDs, verkauft also genau die Anzahl CFDs auf die Aktien, die er im Depot hat. Dann gewinnt er auf dem CFD-Konto genau den Betrag, den er mit seinem Aktiendepot verliert. Er kann aber auch CFDs auf den gesamten DAX Index im Wert von 50.000 Euro verkaufen. Dann profitiert er zusätzlich, wenn sich seine Aktien besser entwickeln als der Index. Das Ganze wirkt aber umgekehrt auch. Das heißt, er verliert, wenn seine Aktien dem Gesamtmarkt hinterher hinken.

Herr Inglis, herzlichen Dank für dieses Gespräch!

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