Warten auf Wahl der Griechen: Euro konsolidiert um die 1,25 US-Dollar
Am Sonntag wird in Griechenland erneut gewählt. Selten stand die Wahl eines Staates so im Mittelpunkt des europäischen Wirtschaftsgeschehens. Es ist nicht „nur“ eine Wahl, die über die Regierung Griechenlands entscheidet, sondern auch eine Wahl für oder gegen den Euro. Die Wahrscheinlichkeit, dass die linksradikale Syriza gewählt wird, ist hoch und dies wäre eine klare Entscheidung gegen den Euro oder zumindest gegen die Auflagen, die dieser den Griechen auferlegt.
Experten lassen sich schon seit Wochen über mögliche Ergebnisse und deren Folgen aus. Was bedeutet der Euro Austritt für Griechenland? Was bedeutet der Euro-Austritt für die Banken innerhalb und außerhalb Griechenlands? Wie geht es mit der europäischen Gemeinschaftswährung nach dem Austritt Griechenlands weiter? Fragen, die sich nur schwierig beantworten lassen, da der Euro ein einmaliges „Experiment“ ist. Die Angst der Euro-Vertreter vor einem Austritt der Griechen aus dem Euro ist groß. Die Folgen sind nicht abzusehen und die Gefahr, dass sich die Situation anschließend nicht mehr kontrollieren lässt, lässt die Euro-Zone zittern.
Nach Berichten der Financial Times Deutschland verhandelt die Euro-Gemeinschaft aktuell mit Griechenland über Lockerungen der Sparauflagen, um einen Austritt zu verhindern. Doch wie soll es mit dem Euro weitergehen, wenn die Euro-Staaten schwache Mitglieder stützen, ohne Aussicht auf Rückzahlung der Hilfen zu haben? Ist das Konstrukt „Euro“ nicht jetzt schon undurchsichtig geworden? Griechenland lässt sich von der ohnehin schon maroden Euro-Zone vielleicht noch eine Zeit lang stützen, doch wie sieht es mit der wirtschaftlichen Zukunft von Spanien, Italien, Portugal und anderen Euro-Staaten aus? Die Höhe der Stützungs-Milliarden steht schon lange in keinem vernünftigen Verhältnis mehr zu den Staatshaushalten und der Verschuldung der einzelnen Mitglieder. Selbst wenn die Wahl in Griechenland am Sonntag keinen Euro-Austritt zur Folge haben sollte, ist nur eine kleine Hürde genommen. Der Weg zu einer gesunden Gemeinschaftswährung ist allerdings unter diesen Rahmenbedingungen lang und steinig.
Charttechnisch konsolidiert der Euro seit einer Woche um die Marke von 1,25 US-Dollar, wobei die Nachrichtenlage die Volatilität anheizt. Aktuell notiert der Euro 0,2 Prozent im Plus bei 1,2536 US-Dollar.
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