CFD-Verbandsstatistik 2016 – 3. Quartal: Beliebtheit von CFDs nimmt ab

Diese Tage hat der CFD-Verband die aktuellen Zahlen der unter den Verbandsmitgliedern erhobenen Zahlen für den deutschen CFD-Markt veröffentlicht. Dabei fällt auf, dass die Anzahl der Transaktionen und das gehandelte Volumen rückläufig sind.

Die Studie des Verbandes fokussiert regelmäßig auf die Kennzahlen Anzahl Depots, Anzahl Transaktionen und Gehandeltes Volumen (pro Transaktion und Gesamt). Im Vergleich der aktuellen Zahlen mit dritten Quartal des Vorjahres (2015) fällt auf, dass trotz gestiegener Anzahl von CFD-Depots die Anzahl der Transaktionen und damit auch des gehandelten Gesamntvolumens rückläufig ist.

In die Studie sind die Daten der folgenden Broker einbezogen worden: ayondo, brokerport, CMC Markets, Comdirect, consorsbank, FXFlat Wertpapierhandelsbank GmbH, Flatex, OnVista Bank, SBroker und Vitrade.

Anzahl Depots:

  • 2015: 141.819
  • 2016: 159.733

Die Anzahl der CFD-Konten ist also in einem Jahr um knapp 18.000 Depots angewachsen (entspricht 12,6 %). Allerdings ist das Wachstum hier auch schon niedriger ausgefallen als im Vergleich 2015/2014 (28,2 %).

Anzahl Transaktionen:

  • 2015: 19,9 Millionen
  • 2016: 15,7 Millionen

Trotz der nominell gestiegenen Anzahl an Depots, ist die Anzahl der darüber durchgeführten Transaktionen um fast 21 % gesunken.

Durchschnittliche Volumen pro Transaktionen:

  • 2015: 27.873 ?
  • 2016: 27.761 ?

An dieser Stelle wird nicht die hinterlegte Margin betrachtet, sondern das bewegte Volumen im jeweiligen Basiswert. Aufgrund des Hebels ist das sehr viel größer, als die hinterlegte Margin. Das durchschnittliche Volumen pro Trade ist im Vergleich zum Vorjahr unverändert geblieben.

Weiterhin untersucht die Studie noch, welche Basiswerte am beliebtesten sind. Hier gibt es aber keine inhaltlichen Überraschungen. Wie in den Erhebungen der Vergangenheit waren Index-CFDs und hier mit Abstand der DAX die gefragtesten Basiswerte. 90% aller Trades entfielen auf Index-CFDs. Aktien-CFDs machen dagegen nur einen Anteil von 0,5 % an den evaluierten CFD-Orders aus.

Fazit: CFD-Branche im Umbruch

Im Ergebnis scheint es, als ob die CFD-Branche nicht in gewohnter Weise von dem derzeitigen Börsenboom partizipieren kann. Auch wenn unter dem Strich 18.000 Depots mehr zu Buche stehen, hat sich das Wachstum doch im Vergleich zum Vorjahr mehr als halbiert. Hinzu kommt, dass die Depots weniger Aktivität entwickeln, entweder weil den Kunden die Lust am Handel mit CFDs vergangen ist oder das vorhandene Trading-Kapital aufgezehrt wurde.

Abzuwarten bleibt, wie sich die angekündigte Verschärfung der regulatorischen Bedingungen durch die BaFin auf den Handel mit CFDs auswirken wird. Diese hatte Anfang Dezember verkündet, CFD-Produkte mit Nachschußpflicht abschaffen zu wollen (wir berichteten). Einerseits wird dadurch natürlich das Risiko für Anleger minimiert, aber auf der anderen Seite auch die Chancen des CFD-Handels reduziert. Hier bleibt abzuwarten, wie attraktiv die Kontomodelle ohne Nachschußpflicht nach den Anpassungen sein werden.

Kommentare sind geschlossen.