1. Februar 2016, 18:13

Roboforex: Wochenanalyse SP500, DowJones, DAX, EUR/USD

Bevor wir zum Handelsstart in die neue Woche einen Blick auf die Charts von SP500, DAX, Dow Jones und EUR/USD werfen, soll zunächst noch etwas Grundsätzliches zur technischen Analyse mit auf den Weg gegeben werden.

Sie werden in den Analysen zu jedem Basiswert immer zwei Charts zu sehen bekommen. Einen Chart aus einer höheren Zeiteinheit, bspw. den H4 oder den Daily-Chart, sowie einen Chart aus einer kleineren Zeiteinheit, wie z.B. den M30 oder M15 Chart.

Der Grund dafür liegt darin, dass der Handel weitaus profitabler gestaltet werden kann, wenn man sich im Klaren darüber ist, welche Situation in den übergeordneten Zeiteinheiten vorliegt. So kann die Wahrscheinlichkeit für eine richtige Entscheidung regelmäßig erhöht werden.

Dabei spielt die Konzeption des Trends eine entscheidende Rolle. Ein Trend besteht immer aus einer Abfolge von Bewegung und Korrektur. Die Fortsetzung des Trends ist immer wahrscheinlicher als ein Trendwechsel. Daher empfiehlt es sich immer in die Richtung des laufenden Trends zu handeln.

Ein Aufwärtstrend auf einer kleineren Zeiteinheit muss nicht bedeuten, dass in einer größeren Zeiteinheit ebenfalls ein Aufwärtstrend vorliegt. Es besteht die Möglichkeit, dass der Aufwärtstrend, der sich im Stundenchart erkennen lässt, auf Tagesbasis lediglich eine Korrektur im Abwärtstrend darstellt.

Die Folge: Wer den Aufwärtstrend im Stundenchart handeln möchte und auf die Fortsetzung des Trends setzt, kann hier schnell enttäuscht werden, da in einer höheren Trendstufe ein Abwärtstrend von wesentlich größerer Bedeutung für die Marktteilnehmer vorliegt.

Deshalb ist es wichtig, die übergeordnete Situation zu kennen, um auf kleineren Zeiteinheiten nicht auf dem falschen Fuß erwischt zu werden.

Analyse S&P500

Widerstände:

  • 1.954
  • 1.979
  • 1.993
  • 2.017

Unterstützungen:

  • 1.914
  • 1.875
  • 1.858
  • 1.836
  • 1.811

Marktsituation:
S&PCashH4

Der amerikanische Index SP500 hat nach der Abwärtsbewegung zum Jahresstart zunächst eine Bodenbildung vollzogen. Diese Bodenbildung findet ihr Tief bei 1.811 Punkten und ist geprägt durch fallende Tiefpunkte vor und steigende Tiefpunkte nach dem Momentumtief (gelbe Rechtecke). Anhand der schwarzen Trendlinien erkennt man zudem, dass die Bodenbildung symmetrisch vollzogen wurde. Dies erhöht zwar nicht zwangsläufig die Signifikanz für die Bodenbildung, bietet aber für den kurzfristigen Handel gute Möglichkeiten der Stop- und Kurszielsetzung.

Ausblick:

S&P500CashM30

Auf dem M30-Chart sehen wir ganz links zunächst den Beginn der aktuell laufenden Aufwärtsbewegung. Diese Aufwärtsbewegung lässt sich durch einen Trendkanal (rot) visualisieren. Die untere Trendlinie ist mittlerweile dreimal getestet worden und besitzt dadurch eine gewisse Gültigkeit.

Weiterhin bewegte sich der SP500 seit dem 26. Januar ausschließlich zwischen dem 23,6er und 38,2er Retracement und bildete somit eine zusätzliche Seitwärtsrange aus.
Diese konnte der SP500 kurz vor Wochenschluss noch bullish auflösen und bis an den oberen Trendkanal heranlaufen.

Zum Beginn der neuen Handelswoche besteht dadurch zunächst ein gewisses Potenzial für Rücksetzer. Eine bullishe Eröffnung ist aber ebenso möglich. Sollte der Pullback an das 38,2er Retracement vollzogen werden, bieten sich hier gute Möglichkeiten für Einstiege auf der Long-Seite.

Eine weitere Möglichkeit für Long-Einstiege bietet die untere Trendlinie des Trendkanals. Voraussetzung ist hierbei natürlich ein schwacher Wocheneinstieg.

Im Bereich des 61,8er Retracements besteht eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für die Wiederaufnahme des übergeordneten Abwärtstrend. In dieser Clusterzone (Bereich, in dem mehrere Signale aufeinander treffen) befinden sich neben dem Retracement noch die 50er Tages-EMA sowie die übergeordnete Abwärtstrendlinie (vgl. H4-Chart).

Bei einem bullishen Ausbruch über diese Clusterzone besteht weiteres Potenzial für Aufwärtsbewegungen. Solange sich der SP500 unter diesem Bereich befindet, sind Long-Positionen zumindest eng per Stop-Loss abzusichern und gesetzte Kursziele streng einzuhalten.

Analyse Dow Jones

Widerstände:

  • 16.475
  • 16.625
  • 16.775
  • 17.035

Unterstützungen:

  • 16.230
  • 16.133
  • 15.855
  • 15.725
  • 15.445

Marktsituation:
US30Cash

Auf dem 4-Stundenchart ergibt sich beim SP500 keine große Abweichung zum SP500. Daher werfen wir bei diesem Basiswert einen Blick auf den Tageschart. Hier wird abermals deutlich, dass Longeinstiege hier keine Einstiege in die Trendrichtung sind und daher mit einem besonderen Augenmaß gewählt werden müssen.

Nach der Abwärtsbewegung von 17.740 auf 15.435 Punkte zum Jahresstart war der Dow in einem massiven Unterstützungsbereich angekommen. Das in diesem Bereich jetzt zumindest eine technische Gegenreaktion einsetzt, kommt nicht überraschend. Oberhalb des aktuellen Kursniveaus befinden sich eine Reihe von wichtigen Widerständen (Auf der Preisachse in rot), die jederzeit dazu führen können, dass der Dow Jones wieder die Abwärtsbewegung aufnimmt.

Gleichzeitig bieten diese Widerstandsbereiche gute Opportunitäten, um entsprechende Shorteinstiege zu suchen, sofern der Markt hier Umkehrsignale ausbildet.

Ein stärkeres bullishes Momentum würde erst oberhalb der roten Abwärtstrendlinie, im Bereich um 17.400 Punkte, wieder aufkommen. Bis dahin sind Shorteinstiege generell zu bevorzugen.

Ausblick:
US30CashH1

Wie auch der SP500 bewegt sich der Dow Jones seit seinem Momentumtief in einem intakten Aufwärtstrendkanal. Zum Ausklang der vergangenen Handelswoche konnte auch der Dow Jones die obere Begrenzung des Trendkanals anlaufen und die 20er EMA (grün gestrichelt) überwinden. Da sich auf diesem Kursniveau ebenfalls ein Hochpunkt aus der vergangenen Abwärtsbewegung befindet, steigt nach der Rally zum Wochenausklang das Risiko für einen Rücksetzer.

Sofern man sich für Longeinstiege entscheidet, können diese im Trendkanal an den Unterstützungen gesucht werden (blaue Pfeile). Sollte dieser Trendkanal bearish aufgelöst werden, erhöht sich das Rückschlagpotenzial deutlich und es sollten lediglich Shorteinstiege in Betracht gezogen werden.

Analyse DAX

Widerstände:

  • 9.850
  • 9.920
  • 10.060
  • 10.190
  • 10.255

Unterstützungen:

  • 9.785
  • 9.560
  • 9.405
  • 9.345
  • 9.250

Marktsituation:
DE30CashH4
Ähnlich wie die beiden amerikanischen Indizes konnte auch der DAX in der vergangenen Handelswoche eine vorläufige Bodenbildung vollziehen.
Im Bereich um die 9.300 Punkte befindet sich ein massiver Unterstützungsbereich, der bisher weiter verteidigt werden kann. Darunter würde sich weiteres Abwärtspotenzial bis in den Bereich um 8.300 Punkte ergeben.

Anders als der SP500 und der Dow Jones befindet sich der DAX auch zum Wochenschluss noch innerhalb seiner Seitwärtsrange (gelbe Rechtecke) und konnte diese nicht bullish auflösen.

Beim DAX fällt ebenfalls auf, dass der Kursverlauf von mehreren Gaps durchzogen ist. Dies spricht für eine hohe Volatilität und einen nervösen Handel. Positionen über Nacht sollten daher in der aktuellen Situation stets vermieden werden.

Ausblick:
DE30CashM30
Im oben aufgeführten M30-Chart lässt sich die aktuelle Seitwärtsrange des DAX nochmals gut erkennen.

Ein Anlauf der Marke von 9.920 Punkten bei einer positiven Eröffnung zu Wochenbeginn stellt ein realistisches Ziel dar. Größeres Aufwärtspotenzial ergibt sich erst über der Marke von 9.920. Für dieses Szenario bietet sich eine Stop-Setzung bei der Marke von 9.785 Punkten an.

Unter dieser Marke wäre ein Test der unteren Begrenzung bei 9.560 Punkten anzunehmen. Sollte der Markt unter den Schlusskursen von Freitag eröffnen, müsste ein Test dieser Marke als erstes Szenario in Betracht gezogen werden. Die Stop-Setzung kann knapp oberhalb des Schlusskurses von Freitag erfolgen.

Unter 9.560 rückt erneut die Marke von 9.300 verstärkt in den Fokus.

Analyse EUR/USD

Widerstände:

  • 1.0966
  • 1.0976
  • 1.1057
  • 1.1098

Unterstützungen:

  • 1.0790
  • 1.0774
  • 1.0713
  • 1.0652
  • 1.0522

Marktsituation:

EURUSD.eH4

Nach seinem Tief bei 1.0522 konnte der EUR aufgrund der EZB-Sitzung Anfang Dezember wieder deutlich anziehen. Seitdem befindet sich der EUR/USD in einem zulaufenden Dreieck. Dieses Dreieck wurde auf der Ober- und Unterseite mehrfach getestet (gelbe Rechtecke).
Zum Schluss der vergangenen Handelswoche gab der EUR nochmal deutlich nach und fiel von der oberen Trendlinie an die untere Begrenzung der Formation.
Da diese Formation mittlerweile 2/3 ihrer Dauer zurückgelegt hat, wird in Ausbruch zu Beginn der kommenden Handelswoche zunehmend wahrscheinlicher.

Ausblick:
EURUSD.eM30-1
Da der EUR/USD zum Ende der vergangenen Handelswoche an der unteren Trendlinie angekommen ist und diese erneut getestet hat, bestehen für die kommende Woche zwei Grundszenarien:

1) Die Trendlinie hält und der Kurs bewegt sich wieder in die Richtung der oberen Trendlinie
2) Der EUR/USD bricht bearish aus der Dreiecksformation aus und wir sehen fallende Notierungen in der kommenden Handelswoche

Sollte Szenario 1) einsetzen, muss auch ein bullisher Ausbruch aus der Dreiecksformation einkalkuliert werden. Dann besteht Aufwärtspotenzial bis zur 200er EMA (blau schmal gestrichelt).

Sofern Szenario 2) eintreten sollte, muss als Unterstützung ebenso das 50er-Retracement berücksichtigt werden. Bei einem bearishen Ausbruch sollte also auch der Bruch dieser Unterstützungszone abgewartet werden.

Die letzte Bastion auf der Shortseite stellt die Marke von 1.07315 dar (61,8er Retracement). Hier liegt zudem der Tiefpunkt aus der Dreiecksformation. Darunter würde erneut die Marke von 1. 0522 in den Fokus rücken.

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