11. Oktober 2017, 14:00

EUR/USD Analyse: Spaniens Kessel kocht und dampft

Die etwas runtergekommenen Unabhängigkeitsrufe aus Barcelona könnten eine Ruhe in Spanien vortäuschen, die womöglich so gar nicht existiert. Zu viele Augen schauen aktuell auf das katalanische Theater: die Aragoner, Galicier, Basken. Vor allem die Basken wissen zu gut, was es heißt, für die eigene Unabhängigkeit zu kämpfen. Aus politischer Perspektive könnten man meinen, dass all die Völker nur darauf warten, bis ein Präzedenzfall geschaffen wird. Genau diesen zu vermeiden ist die größte Aufgabe, die Madrid aktuell zu bewältigen hat. Für den Euro heißt es zumindest mittelfristig, dass der Druck weiterhin bestehen bleibt und in absehbarer Zeit nicht abnehmen wird.

Nun aber zu unserer Technischen Analyse:

eurusd-kw41_2017_am.jpg

Rückblick (04.10.2017 – 10.10.2017)

Der EUR bewegte sich zu Beginn unseres Betrachtungszeitraums, am Mittwoch der letzten Handelswoche, im Bereich der 1,1770 und damit in etwa auf dem Niveau fünf Handelstage zuvor. Am Mittwoch kam der EUR nicht wirklich weiter. Er versuchte zwar, sich über die 1,1790 zu schieben, scheiterte aber. Am Donnerstag ging es dann spürbar zurück. Der EUR erreichte im Rahmen dieses Rücksetzers die 1,1700 und unterschritt diese am Freitag dann auch deutlicher. Erst bei 1,1669 gelang die Stabilisierung und dann bis zum Abend aber die Erholung über die 1,1700. Der EUR ging bei 1,1734 aus dem Wochenhandel. Der Montag war dadurch geprägt, dass der EUR in einer engeren Box seitwärts lief. Er kam nicht wesentlich über die 1,1750, fiel aber auch nicht wesentlich unter die 1,1720. Im Frühhandel zu Dienstag kam es dann schon zu einer deutlicheren Erholung, die sich im weiteren Handelsverlauf fortsetzte. Der EUR konnte sich im Handelsverlauf über die 1,1800 schieben und dort dann auch festsetzen.

Das Hoch im Betrachtungszeitraum liegt knapp unter dem Level der Vorperiode. Der EUR hat es in den letzten fünf Handelstagen nicht geschafft, sich erneut über die 1,1832 zu schieben. Dafür hat er aber das Tief der Vorperiode vergleichsweise deutlich unterschritten. Allerdings konnte er sich rasch erholen und wieder über die 1,1700 schieben. Die Range lag mit 156 Pips leicht über dem Level der Vorperiode.

Wir hatten in unserem Setup auf der Oberseite erwartet, dass der EUR mit dem Überschreiten der 1,1810/12 weiter bis in den Bereich der 1,1822/24 laufen könnte. Diese Bewegung hat sich am Dienstag eingestellt, das Anlaufziel wurde um 1 Pip überschritten, das Setup hat damit gut gepasst. Die Rücksetzer gingen mit dem Unterschreiten der 1,1681/78 allerdings nicht an unsere Anlaufmarke bei 1,1660/58. Diese Marke wurde vergleichsweise deutlich verfehlt. Das Setup auf der Unterseite hat damit nicht gegriffen.

Wochenhoch: 1,1825 Vorwoche 1,1832
Wochentief
: 1,1669 Vorwoche 1,1694
Wochen-Range*: 156 Pips Vorwoche 138 Pips

Wie könnte es weitergehen?

  • EUR/USD-WS: 1,1839/62….1,1934/53/89….1,2006/40/96…..1,2126/85
  • EUR/USD-US: 1,1728….1,1689/36….1,1566/31…..1,1496…..1,1364….1,1204

Weitere Widerstände/Unterstützungen können dem Chart entnommen werden

Die wichtigen Marken auf Basis unseres Setups

  • Box-Bereich: 1,2303 bis 1,0504
  • Tagesschlusskurs-Marken: 1,1953 und 1,1501
  • Intraday-Marken: 1,1862 und 1,1652
  • Die Range: 1,3479 bis 0,9631

Ausblick für die kommenden fünf Handelstage:

Der EUR hat in den vergangenen zwei Handelswochen deutlicher zurückgesetzt. Er hat im Zuge dessen die 1,1700 unterschritten, konnte sich aber zeitnah wieder über dieses Level schieben. Die Erholung, die sich seit Wochenbeginn eingestellt hat, könnte sich jetzt weiter fortsetzen. Wesentlich wird sein, dass der EUR es zum einen schafft, die Rücksetzer im Bereich der 1,1760/50 bzw. der 1,1730/25 zu stabilisieren. Zum anderen könnte sich weitere größere Erholungsbewegung dann einstellen, sollte der EUR einen per TS über der 1,1830/35 formatieren können. Wird dieser TS über der 1,1830/35 am Folgetag bestätigt, so könnte es eine weitere Erholung geben, die bis in den Bereich der 1,1910/30 gehen könnte. Rutscht der EUR erneut unter die 1,1750 ab, so könnte er das Tief bei 1,1669 erneut testen.

Fundamentale Betrachtung:

Die aktuelle politische Unsicherheit in Spanien bleibt nach wie vor bestehen, hat sich aber etwas entspannt. Die Katalanen wollen nach wie vor die Unabhängigkeit, zunehmend wird aber auch klar, was das wirtschaftlich für die Region bedeutet. Das hat wohl zum Umdenken, bzw. zur verbalen Abrüstung beigetragen. Dem EUR hat diese Entscheidung kurzfristig geholfen. Zudem haben die Niederländer nach 7 Monaten Verhandlungen jetzt auch eine Regierung bilden können. Insgesamt haben sich damit die kurzfristigen politischen Herausforderungen in Europa beruhigt. Von Seiten der Geldpolitik wird es erst Ende des Monats etwas Neues geben, wobei sich die EZB dann eher flexibel, bzw. unverbindlich äußern könnte. Dem EUR könnten damit die Impulse fehlen, was eher für eine Seitwärtsentwicklung in den nächsten Tagen sprechen würde.

Zum Markt in den kommenden fünf Handelstagen:

Der EUR könnte zunächst versuchen, sich über der 1,1810 zu stabilisieren und dort zu etablieren. Gelingt dies, so könnte der EUR dann versuchen, die 1,1822/24, die 1,1834/36 und die 1,1842/44 anzulaufen. Denkbar ist, dass es im Bereich der 1,1836/44 zunächst nicht weitergehen könnte und sich Rücksetzer einstellen. Wird dieser Bereich aber dynamisch angelaufen, so könnte der EUR dann die 1,1848/50, die 1,1857/59 bzw. die 1,1867/69 erreichen. Kann sich der EUR über die 1,1867/69 schieben, so wäre der Weg an die 1,1876/78, die 1,1886/88 und an die 1,1898/1,1900 frei. Sollte es der EUR es schaffen, sich über die 1,1900 zu schieben, so könnte er dann an die 1,1918/20 und an die 1,1929/31 laufen.

Kann sich der EUR nicht über der 1,1820 etablieren, so wäre mit Rücksetzern zu rechnen die zunächst bis 1,1805/03 bzw. bis an die 1,1796/94 gehen könnten. Kann sich der EUR nicht bei 1,1796/94 stabilisieren, so könnten sich weitere Abgaben einstellen, die bis 1,1783/81, bis 1,1777/75 und dann weiter bis 1,1764/62 gehen könnten. Unter der 1,1762 wären dann die 1,1753/51 bzw. die 1,1747/45 die nächsten Anlaufziele. Im Bereich der 1,1751/45 hätte der EUR gute Chancen sich zu stabilisieren und zu erholen. Gelingen diese Erholungen nicht, so könnten sich weitere Rücksetzer einstellen, die bis 1,1735/33 und dann weiter bis 1,1725/23 gehen könnten. Auch im Bereich der 1,1733/25 bestehen gute Chancen auf Erholung. Rutscht der EUR unter die 1,1725 so könnte er dann die 1,1715/13, die 1,1705/03 und dann die 1,1691/89 erreichen.

Übergeordnete erwartete Tendenz im Betrachtungszeitraum: seitwärts/ aufwärts

Die wichtigsten Veröffentlichungen der nächsten 7 Tage:

  • 12.10.2017 ? USA: Erzeugerpreisindex (Sep)
  • 12.10.2017 ? EUR: Rede des EZB Präsidenten Mario Draghi
  • 12.10.2017 ? USA: Erdöllagerbestand
  • 13.10.2017 ? USA: Kernrate der Einzelhandelsumsätze (Sep)
  • 13.10.2017 ? USA: Einzelhandelsumsätze (Sep)
  • 17.10.2017 ? GER: ZEW-Konjunkturerwartungen (Okt)
  • 17.10.2017 ? EUR: Verbraucherpreisindex (Sep)
  • 18.10.2017 ? USA: Baugenehmigungen (Sep)

Hinweis in eigener Sache:

Traden Sie DAX30 beim DAX-Spezialisten!

  • Verlässlicher, typischer Spread zur Haupthandelszeit: nur 0,8 Punkte. Ohne zusätzliche Kommission!
  • CFD Minis, Minilots: Handeln Sie auch CFD Indizes wie DAX30 ab 0,1 Kontrakte. 1 Punkt im DAX entspricht hier nur 10 Eurocent.
  • Hebel bis zu 500 auswählbar, auch für Index-CFDs: ob 50 oder maximal 500, Sie entscheiden!
  • Keine Requotes, keine Stop-Mindestabstände, keine Mindesthaltedauer, keine Restriktionen!
  • Teilschliessungen, Reverse-Orders und Time-Stops einfach managen wie noch nie! Nutzen Sie auch zum DAX30-Handel unser ?Tuning? für den MetaTrader
  • keine Nachschusspflicht für Kunden mit Hauptwohnsitz in Deutschland!
  • Montag, Mittwoch und Freitag mit Setups und Tradingideen live um 08:30 Uhr: Guten Morgen DAX-Index. Mit High-Speed-Trader Heiko Behrendt: http://www.admiralmarkets.de/wissen/webinare/

RISIKOHINWEIS: Dieser Artikel liefert eine Einschätzung zum Basiswert EUR/USD, unabhängig davon, mit welchem Instrument ggf. getradet wird. Admiral Markets ist Forex & CFD Broker, sollten Sie den Basiswert als CFD traden, beachten Sie bitte: Forex & CFDs sind Hebelprodukte und nicht für jeden geeignet! Der Hebel multipliziert Ihre Gewinne, aber auch die Verluste. Sie können im Extremfall Ihr komplettes Investment verlieren! Die Nachschusspflicht für Kunden mit Hauptwohnsitz in Deutschland entfällt. Die Autoren können ganz oder teilweise in den besprochenen Werten investiert sein. Dieser Artikel erfüllt nicht alle gesetzlichen Anforderungen an eine Analyse und soll deshalb als Marketing-Information verstanden werden. Lesen Sie den kompletten Warnhinweis über folgenden Link: http://www.admiralmarkets.de/risikohinweis

Quellen:Eigenanalyse: genutzt werden die Charts vom MetaTrader 4

Kommentare sind geschlossen.

Jens Chrzanowski

Leiter vom Kundenservice Admiral Markets UK in Berlin. Der Berliner schreibt wöchentliche Marktkommentare zum DAX, Dow Jones und EUR/USD.