14. Oktober 2016, 09:00

Edelmetalle stabilisieren sich auf schwachem Niveau.

In der vergangenen Woche kamen die Edelmetallpreise aufgrund von Tapering Gerüchten um die EZB verstärkt unter Druck. Auch der starke Wochenauftakt des USD wirkte sich negativ auf die Notierungen bei Gold und Silber aus und verhinderte damit eine Gegenbewegung nach dem Abverkauf vom 04. Oktober. Schlechte chinesische Konjunkturdaten sorgten am gestrigen Handelstag für fallende Notierungen an den Aktienmärkten und wirkten sich im Gegenzug stützend auf die Edelmetallpreise aus.

Marktsituation Gold ? 14.10.2016

Nach dem dynamischen Abverkauf Anfang Oktober und dem Bruch der 200er-EMA (blau gestrichelt) konnte sich das gelbe Edelmetall zwischen 1.245,- USD und 1.260,- USD zunächst stabilisieren. Die Stärke des USD zu Beginn der Handelswoche hatte sich noch negativ auf den Goldpreis ausgewirkt und diesen damit kurzzeitig unter 1.250,- USD gedrückt. Das Bewegungstief verzeichnete Gold bei 1.241,- USD.

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In der Folge zeigte sich das gelbe Edelmetall etwas stabiler und hielt die Notierungen über 1.250,- USD ohne allerdings eine nennenswerte Gegenbewegung zum Abverkauf zu starten. In den kommenden Tagen erscheint aufgrund der Stabilisierung dennoch ein Test der 200er-EMA von der Unterseite möglich. Auch eine darüber hinausgehende technische Gegenreaktion ist nicht auszuschließend.

Unterstützungen und Widerstände Gold:

Unterstützungen Widerstände
1.250,- USD 1.262,- USD
1.245,- USD 1.265,- USD
1.241,- USD 1.268,- USD
1.234,- USD 1.277,- USD
1.205,- USD 1.300,- USD

Marktsituation Silber ? 14.10.2016

Auch bei Silber bleibt eine technische Gegenreaktion bislang aus. Im Gegensatz zu Gold wurde die 200er-EMA hier bereits getestet. Ein Ausbruch über die Durchschnittslinie konnte dem Silberpreis allerdings ebenso wenig gelingen.

Nach dem Bewegungstief bei 17,08 USD legte der Silberpreis wieder bis auf 17,82 USD zu. Diese Marke stellt zugleich das Maximum des Stabilisierungsbereiches dar und liegt auf einem vergleichbaren Kursniveau wie die 200er-EMA.

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Sofern es Silber gelingt diesen Bereich zu überwinden besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit dafür, dass der Silberpreis eine Erholung starten kann. Zunächst wäre diese Bewegung aber begrenzt bis an die 100er-EMA (gelb gestrichelt) und dem Tief vom 29. August bei 18,40 USD. Als weiterer Widerstand stünde die 50er-EMA (rot gestrichelt) mit dem Bewegungstief vom 16. September bei 18,73 USD auf der Agenda. Erst wenn Silber diese Widerstände zurückerobern kann würde sich das Chartbild wieder aufhellen und eine Fortsetzung der seit Jahresbeginn bestehenden Aufwärtsbewegung wäre realistisch.

Unterstützungen und Widerstände Silber:

Unterstützungen Widerstände
17,35 USD 17,65 USD
17,08 USD 17,82 USD
16,73 USD 17,98 USD
16,14 USD 18,40 USD
15,80 USD 18,73 USD

Gold und Silber ETF´s verzeichnen Zuflüsse:

Der Preisrutsch in der vorangegangenen Handelswoche wurde durch Spekulationen wohl deutlich verstärkt. Die Netto-Long-Positionen wurden laut CFTC-Statistik in der Woche zum 4. Oktober um 16 Prozent auf 64.500 Kontrakte abgebaut und verzeichneten damit den niedrigsten Stand seit Juni dieses Jahres. Der Preisrückgang von Gold und Silber nach dem Datenstichtag lässt vermuten, dass die Netto-Long-Positionen danach weiter abgebaut worden sind.

Die niedrigen Notierungen bei Gold und Silber scheinen auf der anderen Seite aber auch wieder nachhaltige Käufer in den Markt zu ziehen. So verzeichneten insbesondere Gold und Silber ETF´s seit dem Kursrutsch wieder zunehmende Zuflüsse. Am Montag verbuchten die Silber-ETFs Zuflüsse von 26,6 Tonnen. Gold-ETF´s verzeichneten einen Zufluss von 2,2 Tonnen.

Das Protokoll der letzten FED-Sitzung vom 21. September brachte darüber hinaus keine neuen Erkenntnisse und nimmt daher nur wenig Einfluss auf die Edelmetallpreise. Die FOMC-Mitglieder sind sich zwar einig darüber, dass die Gründe für einen weiteren Zinsschritt zunehmen, eine Zinsanhebung im Dezember ist aber dennoch keine beschlossene Sache. Die Wahrscheinlichkeit liegt derzeit bei 70 Prozent gemäß der Fed Fund Futures.

Ausblick für Gold:

Im Stundenchart hat Gold eine Keilformation ausgebildet. Durch diese wird die starke Abwärtsbewegung aus der Vorwoche derzeit korrigiert. Eine Keilformation unterscheidet sich im Vergleich zur Dreieckformation durch eine flachere Neigung. Diese Tatsache ist dem Umstand geschuldet, dass es Gold bislang nicht gelungen ist eine technische Gegenreaktion auf den Abverkauf zu erzeugen.

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Unterschiede im Vergleich zur Dreiecksformation gibt es hinsichtlich des bullishen und bearishen Ausbruchs nicht. Sobald die Trendlinien auf der Ober-bzw. Unterseite überwunden werden liegt ein Ausbruchsszenario vor. Um das Signal zu bestätigen ist es nötig, dass auch vorangegange Hoch- und Tiefpunkte nachhaltig überwunden werden. Auf der Oberseite wäre dies der Fall wenn Gold den Preis von 1.268,- USD je Feinunze überwindet. Diese Marke stellt zwar nicht das vorangegangene Hoch dar, ist aber aufgrund des ersten Bewegungstiefs und der 200er-EMA als wichtiger und nachhaltiger einzuschätzen. Auf der Unterseite fungiert das Bewegungsteif bei 1.241,- USD je Feinunze als entscheidende Unterstützung.

Ausblick für Silber:

Bei Silber liegt eine identische Formation vor. Auch hier ist die Keilformation mit den lokalen Hoch- und Tiefpunkten für den weiteren Handelsverlauf zu beachten. Die 200er-EMA spielt hier ebenfalls eine wichtige Rolle. Im Vergleich zu Gold bietet die 200er-EMA bei Silber kein abschließendes Signal, sondern geht mit einem Ausbruch über die kurzfristige Abwärtstrendlinie einher. Der erste Widerstand liegt demnach bei 17,65 USD je Feinunze. Nachhaltig bestätigt wird der Ausbruch bei anhaltenden Notierungen über 17,82 USD.

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Auf der Unterseite sind die Aufwärtstrendlinie und das lokale Tief bei 17,35 USD zu beachten. Eine abschließende Bestätigung für einen Shortausbruch erfolgt bei Notierungen unter 17,08 USD.

Gold/ Silber Ratio:

Das Gold/Silber Ratio liegt anhand der derzeitigen Kursniveaus bei 72,03. Damit hat das Gold/Silber Ratio die Überbewertung zu Gunsten von Gold teilweise abgebaut, liegt aber weiterhin deutlich über dem historischen Durchschnittswert. Im Durchschnitt lag die Ratio in den vergangenen 60 Jahren bei 57,6 mit einer Standardabweichung von 17,3. Am 01. März dieses Jahres notierte die Ratio noch bei 83 Punkten und damit 3 Punkte über dem historischen Wendepunkt von 80. Aufgrund des Gold/Silber Ratios besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit dafür, dass die relative Stärke von Silber aus den vergangenen Wochen beibehalten bzw. wieder aufgenommen wird.

Palladium & Platin:

Auch Palladium und Platin kamen in den vergangenen Handelstagen deutlich unter Druck.

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Nachdem die Doppeltop-Formation in der letzten Handelswoche noch nicht abgeschlossen war, ist diese durch den Bruch der Unterstützung bei 650,- USD nun abschließend bestätigt. Damit dürften bei Palladium auch in den kommenden Wochen fallende Notierungen im Vordergrund stehen. Kurzfristig besteht auf dem erreichten Kursniveau allerdings die Chance auf eine technische Gegenbewegung. Bei 634,- USD befindet sich das Verlaufshoch vom 29. April und dürfte kurzfristig Unterstützung bieten. Sollte auch diese Marke fallen, wäre die 200er-EMA bei 630,- USD die letzte Bastion bevor viel Potenzial auf der Unterseite frei wird.

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Platin konnte sich in der letzten Handelswoche ebenso wenig stabilisieren und notiert derzeit an der wichtigen übergeordneten Unterstützung bei 934,- USD. Diese Marke wurde im Laufe des gestrigen Handelstages bereits kurzfristig unterschritten. Setzen sich die fallenden Kurse morgen fort, dürfte hier ein massives Kaufsignal entstehen, welches weitere Kursverluste zur Folge hätte.

Gelingt es Platin allerdings sich zu stabilisieren, bleibt das Szenario einer SKS-Formation intakt. Dann dürfte es in den kommenden Tagen auch wieder anziehende Notierungen geben. Voraussetzung ist hier allerdings eine zeinahe Bodenbildung.

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Benedikt Wachsmann

Benedikt Wachsmann arbeitet als Chartanalyst für RoboForex.de und veröffentlicht jede Woche sehr anschauliche Einschätzungen der aktuell beliebtesten Märkte.