Indizes, Währungen, WTI und auch die Edelmetalle haben in der vergangenen Handelswoche eines gemeinsam. Sie glänzen durch ein Minimum an Volatilität. Weder auf der Oberseite noch auf der Unterseite kommt es zu richtungsweisenden und nachhaltigen Bewegungen. Die US-Präsidentschaftswahl am 08. November beginnt nun endgültig ihre Schatten voraus zu werfen und hält den Markt in einem eng geknüpften Korsett. Ob sich diese Situation bis zur Wahl nochmal ändert darf zumindest bezweifelt werden, auch wenn diese noch 10 Tage entfernt ist. Die Edelmetalle können sich dieser Entwicklung ebenso wenig entziehen und notieren fast unverändert im Vergleich zur Vorwoche.

Marktsituation Gold ? 28.10.2016

Auch in der vergangenen Handelswoche kam der Goldpreis nicht wirklich vom Fleck. Weder eine technische Gegenreaktion noch eine neue dynamische Abwärtsbewegung konnten eingeleitet werden. Somit bleiben die Aussichten für den Goldpreis weiterhin zwiegespalten.

Zum einen besteht weiterhin die Möglichkeit den Widerstandsbereich bei 1.300,- USD je Feinunze anzulaufen. Hier stünde dann eine wichtige Entscheidung über den weiteren Kursverlauf an. Kann eine neue übergeordnete Aufwärtsbewegung gestartet werden oder fällt das gelbe Edelmetall noch weiter zurück und nimmt dabei das Juni-Tief bei 1.200,- USD je Feinunze ins Visier?

Bislang müssen Anleger sich weiter Gedulden um eine Antwort auf diese Frage zu erhalten, da der Goldpreis derzeit zwischen den Stühlen steht. Es ist dabei durchaus möglich, dass dieser Zustand bis zur US-Wahl am 08. November anhält. Insoweit empfiehlt es sich an der Seitenlinie den weiteren Kursverlauf zu beobachten, um am Ende nicht auf der falschen Seite zu stehen.

Unterstützungen und Widerstände Gold:

Marktsituation Silber ? 28.10.2016

Beim Silberpreis ist eine ähnliche Entwicklung zu beobachten. Die abnehmende Volatilität deutet hier allerdings noch deutlich auf eine temporäre Korrektur der letzten dynamischen Abwärtsbewegung hin.

Dies lässt sich auch durch die technische Formation bestätigen. In der Korrekturphase hat Silber eine leicht aufsteigende Keilformation ausgebildet. Diese Variante des Keils tritt in Abwärtstrends bzw. nach einer dynamischen Abwärtsbewegung auf und nachdem der Kurs in der Formation konsolidiert ist bricht dieser im Idealfall nach unten aus. Insoweit sollten Anleger sich hier auf einen bearishen Ausbruch fokussieren und nicht allzu stark auf eine dynamische Gegenbewegung spekulieren.

Bis zum endgültigen Ausbruch empfiehlt sich allerdings auch hier die Seitenlinie getreu dem Motto: ?Alles kann, nichts muss?. Um die Nachhaltigkeit eines eventuellen Ausbruchs einschätzen zu können sollten Anleger zusätzlich einen Blick darauf werfen, ob der Ausbruch von anziehender Volatilität begleitet wird.

Unterstützungen und Widerstände Silber:

Der Showdown am 08. November!

Als Anleger wird man es sicherlich nicht mehr lesen und hören können. Clinton, Trump, US-Wahl, Showdown usw. Alles schaut auf den 08. November und hat diesen Tag sicherlich zurecht als wichtigsten Handelstag des laufenden Jahres auserkoren.

Allerdings werden auch immer Stimmen laut, welche bereits jetzt eine Jahresendrally ausrufen. So gesehen am Dienstag als der DAX kurzzeitig ein neues Jahreshoch bei 10.830 Punkten markierte. Mittlerweile notiert der DAX allerdings wieder unter 10.800 Punkte und fiel am Mittwoch zeitweise auf 10.650 Punkte zurück. Was das mit den Edelmetallpreisen zu tun hat? Eigentlich nichts aber irgendwie auch alles.

Zu Wochenbeginn ließ sich sehr schön beobachten, was ein Begriff wie ?Jahreshoch? für eine Euphorie auslösen kann. Allerdings nur in den Medien, da der DAX schnell wieder die Hände hob und sich wieder Richtung 10.600 Punkte verabschiedete.

Das alles entscheidende bleibt die Wahl am 08. November. Ob wir das so wollen oder nicht. Den Gesetzmäßigkeiten des Marktes wird man sich hier nicht entziehen können. Weder beim DAX noch beim Öl und auch nicht bei den Edelmetallen. Es gibt wenige Ereignisse, die eine derartige Auswirkung auf die Entwicklung sämtlicher Assetklassen haben aber die Wahl am 08. November gehört zweifelsohne dazu. Die Kernaussage ist und bleibt: Bis zum 08. November ist alles nur temporär und kurzfristig und am Tag der Wahl nicht mehr von Interesse. Bei einem solchen Zeitfenster irgendwelche Kursprognosen aufzurufen ist in erster Linie eins: unprofessionell. Denn keiner kann wissen wie die USA am 08. November wählen wird und bis dato, wie oben bereits gesagt, ist alles irrelevant. Der Markt hat uns in den letzten Tagen deutlich darauf hingewiesen. Nicht nur bei DAX und Co. sondern auch beim Gold- und Silberpreis. Entweder durch ein Jahreshoch beim Dax, welches mal so gar keine bullishe Reaktion nach sich zieht oder durch Edelmetallpreise, die so gut wie gar nicht vom Fleck kommen. Also richten wir unseren Blick darauf wie der Goldpreis reagieren könnte am Tage des Showdowns.

Wenn Clinton gewinnt dürfte zunächst wenig passieren. Auch beim Goldpreis dürfte sich wenig tun, da der Markt dieses Szenario aufgrund der Umfragen schon gänzlich eingepreist hat. Mit einer negativen Überraschung wird also nicht wirklich gerechnet.

Und wenn Trump gewinnt? Dann dürfte es durchaus zu kurzfristigen Turbulenzen an den Finanzmärkten kommen. Der Goldpreis dürfte davon sehr stark profitieren. Gold könnte somit vor der Wahl als Absicherung eine gute Figur im Depot abgeben.

Gewinnt Clinton wird die Verschuldung in den USA auch weiterhin ansteigen und Gold bleibt langfristig eine lohnenswerte Anlagealternative. Kurzfristige Reaktion dürften ausbleiben und nach dem deutlichen Kursrückgang Anfang Oktober hätte man auch schon teurer kaufen können. Insoweit sind die Chancen also deutlich höher als die Risiken wenn man auf den 8. November schaut.

Ausblick für Gold:

Im Stundenchart wird auch beim gelben Edelmetall eine Keilformation ersichtlich. Diese wurde im gestrigen Tagesverlauf bereits auf der Unterseite getestet und im Anschluss wieder distanziert. Am heutigen Handelstag scheint daher ein Rücklauf an den Widerstand bei 1.276 Punkten möglich. Hier und an der oberen Trendlinie sollten dann wieder fallende Notierungen einsetzen.

Grundsätzlich ist bei dieser Korrekturformation der Shortausbruch zu priorisieren. Oberhalb von 1.280 Punkten könnten sich steigende Kurse allerdings auch mittelfristig durchsetzen und der Widerstand bei 1.300,- USD angesteuert werden.

Ausblick für Silber:

Bei Silber sollten Trader vor allem die untere Aufwärtstrendlinie im Blick behalten. Sofern diese bearish getriggert wird, sollte es in der Folge zu weiteren Anschlussverkäufen kommen. Ein erstes Kursziel würde hierbei das Tief bei 17,38 USD darstellen. Auf der Oberseite könnte erst wieder ab 17,84 USD mit nachhaltig steigenden Notierungen gerechnet werden.

Gold/ Silber Ratio:

Das Gold/Silber Ratio liegt anhand der derzeitigen Kursniveaus bei 71,80. Damit hat das Gold/Silber Ratio die Überbewertung zu Gunsten von Gold teilweise abgebaut, liegt aber weiterhin deutlich über dem historischen Durchschnittswert. Im Durchschnitt lag die Ratio in den vergangenen 60 Jahren bei 57,6 mit einer Standardabweichung von 17,3. Am 01. März dieses Jahres notierte die Ratio noch bei 83 Punkten und damit 3 Punkte über dem historischen Wendepunkt von 80. Aufgrund des Gold/Silber Ratios besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit dafür, dass die relative Stärke von Silber aus den vergangenen Wochen beibehalten bzw. wieder aufgenommen wird.

Palladium & Platin:

Palladium hat in der vergangenen Handelswoche die 200er-EMA (blau gestrichelt) nicht verteidigen können und fiel im Anschluss an die Unterstützung bei 612,- USD zurück. Hier befindet sich zugleich das gestrige Tagestief.

Temporär ist hier aufgrund des Unterstützungslevels eine Stabilisierung möglich. Sofern das gestrige Tagestief bei 611,- USD allerdings nicht gehalten werden kann, wäre auch ein direkter Rücklauf bis auf 588,- USD eine Option. Kann eine technische Gegenbewegung etabliert werden, stünde der Widerstand bei 630,- USD bzw. 634,- USD als erstes Kursziel auf der Oberseite bereit. Darüber hinaus stellt das Tief vom 15. September bei 651,- USD einen weiteren Widerstand dar. Hier verläuft zugleich die 100er-EMA (gelb gestrichelt).

Platin konnte im Bereich des Tiefs vom 04. April zwischen 925,- USD und 933,- USD eine temporäre Bodenbildung vollziehen und wieder steigende Notierungen etablieren. Damit bleibt das übergeordnete Szenario einer SKS-Formation eine realistische Option. Unter 925,- USD sind weitere Kursrückschläge allerdings mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit versehen.

Die o.a. Bodenbildung wird im Stundenchart nochmals besonders deutlich. Der Bereich bei 925,- USD ist hierbei dreifach getestet worden (grüner Bereich). In der Folge konnte sich Platin durch eine dynamische Aufwärtsbewegung von diesem Bereich distanzieren. In den letzten drei Tagen ist diese Aufwärtsbewegung in Form einer seitwärts gerichteten Korrektur konsolidiert worden.

Bei einem bullishen Ausbruch dürfte sich die etablierte Aufwärtsbewegung fortsetzen. Bei einem Shortausbruch müssten Trader ein Rückfall bis zur Unterstützung bei 925,- USD einkalkulieren.

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