Das Risiko Wochenende mit möglichen negativen Nachrichten in Sachen Nordkorea-Konflikt umschifft, hieß es auch an diesem Montag wieder: Einsteigen! Eine Wall Street in Feierlaune getragen von der Hoffnung auf eine friedliche Lösung der Nordkorea-Frage und ohne Angst vor einer Rolle rückwärts der Notenbanken treibt auch Europas Börsen voran. In diesem Fahrwasser springt der Deutsche Aktienindex heute kurz nach Handelsstart über die Marke von 12.600 Punkten, kann dieses Niveau aber zunächst nicht verteidigen, noch nicht. Auch weil sich der Euro wieder der Marke von 1,20 US-Dollar nähert. Hier steht wohl in den nächsten Tagen ein Test der zuvor erreichten Jahreshochs an.
Aber in Sachen Geldpolitik scheint man sich auf dem Parkett inzwischen einig, auch und gerade im Vorfeld der Sitzung der US-Notenbank am Mittwoch. An den Börsen erwartet niemand mehr einen Kurs stark expansiver Geldpolitik der Notenbanken. Auf eine Phase der geldpolitischen Expansion folgt nun eine der Kontraktion, das im Umlauf befindliche Geld wird sanft und marktverträglich, aber zugleich auch kontinuierlich dem Markt entzogen.
Dass dieser Prozess viel später bei der Europäischen Zentralbank als bei der US-Notenbank beginnen wird, ist ebenso klar. Offenbar wartet Mario Draghi aber auf klare Signale für eine Bilanzverkleinerung der Federal Reserve in der Hoffnung, dass diese dann auch den Dollar stärken werden. Denn in eine Rally des Euro hinein baldige schnelle Zinsanhebungen anzukündigen, würde eher kontraproduktiv wirken.