30. Januar 2013, 12:56

Asien rockt

Die Performance der asiatischen Börsen lässt sogar die Europäer neidisch werden. Die ultra-lockere Geldpolitik der Japaner und gute Unternehmensdaten in Japan lassen den Nikkei auf den höchsten Stand seit April 2010 klettern, der Index liegt nun bei 11113 Punkten, ein Plus von 2,3 Prozent zu gestern. Auch in China ist man positiv gestimmt, klettert um 0,3 Prozent auf 2682 Punkte beim CSI 300, der die wichtigsten Festlandtitel umfasst. Parallel zu den guten Aktiendaten gibt der Yen weiter nach, fällt auf 122,82 Yen zum Euro und 90,93 Yen zum US-Dollar. Das Programm Aktien hui und Yen pfui läuft also weiter, die Japaner werten ab, koste es was es wolle.

 
Euro über 1,35 Dollar
 
Exakt 1,3505 Dollar kostet ein Euro heute früh knackt damit auch die 1,35. Dies alles vor der heutigen Entscheidung der US-Notenbank in Sachen Zinsen und vor allem in Sachen Geldpolitik. Die Erwartungen an Beranke und Co. Sind klar: Bitte alles so lassen wie es ist und vor allem nicht am Anleihenkaufprogramm herumbasteln. Doch aufgepasst: Das Überraschungspotenzial liegt diesmal fast ausschließlich auf Seiten der Bären. Denn ein weiter so wie bisher würde von bullischen Anlegern wohl nur zur Kenntnis genommen. Eine Aussage, dass man die bisherige offensive Geldpolitik etwas zurückfährt, könnte für Gewinnmitnahmen sorgen. Und Gründe gäbe es: Der Immobilienmarkt ist bei den Häuserpreisanstiegen so stark wie seit sechs Jahren nicht mehr. Dazu stimmen die Resultate der Unternehmen, 75 Prozent der gemeldeten Zahlen lagen bisher über den Erwartungen.
 
Positiv beeindruckt
 
Über den Erwartungen war offenbar auch das, was Amazon zum Geschäft 2013 gesagt hat. Denn das Ergebnis aus Q.4 konnte wieder nicht überzeugen, das riesige Wachstum geht nur mit geringen Gewinnmargen einher. Man kauft sich also mit günstigen Preisen den Umsatz. So blieb bei 21,2 Milliarden Dollar Umsatz nur ein mickriger Gewinn von 97 Millionen US-Dollar. Allerdings ist man bei E-Books sehr gut positioniert und Amazon verspricht einmal mehr, diese Stärke in den kommenden Quartalen dann in bare Münze umzuwandeln. Der Markt glaubt dies, denn nachbörslich ging es für die Aktie fast zweistellig nach oben.
 
Daten am Mittwoch
 
Ein bunter Strauß an Zahlen steht heute an. Es beginnt in Europa um 11 Uhr mit dem Geschäftsklimaindex für die Eurozone, gefolgt vom wichtigen ADP-Arbeitsmarktbericht in den USA um 14.15 Uhr. Hier erwartet man einen Anstieg der Beschäftigten um 175.000. Der Bericht ist Signalgeber für den großen Arbeitsmarktbericht am Freitag, daher gilt ihm hohe Aufmerksamkeit. Um halb drei gibt es dann gleich den nächsten Brocken, die US-BIP-Schätzung für Q.4. Erwartet wird sie mit bis zu plus 1,0 Prozent. Um halb fünf kommt dann der US-Ölmarktbericht der Woche, der WTI und Brent stützen könnte – bei schwachen Lagerdaten wohlgemerkt. Bis heute früh stiegen beide Ölsorten auf 114,20 und 97,60 Dollar bei Öl deutlich an. Um 18.30 beginnt dann der US-Zinsentscheid mit anschließender Pressekonferenz. 

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