ATR Average True Range

Die Average True Range als Basis für ein Handelssystem

Die Average True Range ist das Maß für die Volatilität. Darin werden nicht nur die tagsüber erzielten Höchst- und Tiefstkurse, sondern auch über Nacht aufgegebene Orders berücksichtigt. Während in Seitwärtsbewegungen die Volatilität recht gering ist, nimmt dieser Wert zu sobald es zu einem Aufwärts- oder Abwärtstrend kommt.

Volatilität zur Trenderkennung

Deswegen geht man davon aus, dass eine Zunahme der Volatiliät auf den Beginn eines Trends in die jeweils hauptsächlich gehandelte Richtung hindeutet. Um es nochmal klar zu sagen: Der Average True Range Indikator steigt gleichermaßen bei steigenden und fallenden Kursen. Über die Richtung, in die ein Ausbruch aus dem Seitwärtstrend erfolgt, wird die Trendrichtung abgeleitet.

Handelssignale erkennen

Die Range ist dabei die Spanne zwischen Tageshöchstkurs und Tagestiefstkurs. Das bedeutet zwischen diesen beiden Punkten hat sich der Kurs im Verlauf des Tages bewegt. Steigt nun die Volatilität an, bedeutet dies eine größere Spanne (Range) und damit ein Ende der Seitwärtsbewegung.

Um das zu bestimmen wird die Average True Range (ATR) mit einem Faktor multipliziert. Verwendet man zum Beispiel 1,25 als Faktor und die Average True Range (ATR) liegt bei 100 Punkten, dann muss der Schlusskurs 125 Punkte unterhalb des Vortages liegen um ein Verkaufssignal auszulösen und 125 Punkte überhalb des Vortages um ein Kaufsignal auszulösen. Es wird also angenommen, dass sich ein Trend andeutet und mit diesem getradet.

Die Marktpsychologie dahinter lässt sich mit dem Herdentrieb erklären, sobald sich ein Trend entwickelt hat werden andere Trader diesem folgen bis es zu einer Übertreibung kommt und sich die Kurse wieder in die Gegenrichtung entwickeln bzw. auf ein normales Niveau zurückfallen.

Um die True Range zu glätten und Fehlsignale zu verhindern, wird ein Durchschnittswert verwendet. Das bedeutet es wird zur Berechnung zum Beispiel die durchschnittliche Range der letzen 14 Tage verwendet. Je länger der Durchschnitt, desto stabiler ist der erkannte Trend, aber desto später wird auch ein gültiges Handelssignal erzielt. Der Trader kann nur noch spät den Trend nutzen. Verwendet man im Gegensatz dazu einen zu kleinen Durchschnittszeitraum, dann werden zu viele Fehlsignale produziert.

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