DAX traut sich nicht vom Fleck – Verkehrte Zinswelt in den USA

Besaß die 13.000er Marke vor ein paar Tagen für den Deutschen Aktienindex noch eine scheinbar magische Anziehungskraft, wirkt sie jetzt eher abstoßend und unerreichbar. Allerdings wird der Index auch immer wieder daran gehindert, stärker abzutauchen. So entschied sich der Markt auch heute wieder für den Weg zurück in Richtung runde Zahl. Bremsend auf dem Weg nach oben wirken der stärkere Euro und das ungelöste Problem in Sachen Unabhängigkeit Kataloniens. Die Kuh ist hier noch nicht vom Eis. Andererseits fehlen derzeit positive Impulse, die Aktienkäufer anlocken.

Heute Abend werden die Protokolle der letzten US-Notenbank-Sitzung veröffentlicht. Viel Überraschendes dürfte es allerdings hier auch nicht geben. Die US-Investoren fürchten sich vor einer inversen Zinskurve. Der aktuelle Trend sinkender langfristiger und zugleich steigender kurzfristiger Zinsen könnte am Ende an den Börsen als Vorbote für eine bald anstehende Rezession interpretiert werden. 

Die US-Notenbank muss also sehr vorsichtig sein in ihrer Kommunikation, um die Märkte nicht in eine widersprüchliche Situation zu drängen. De facto scheint es aktuell so zu sein, dass die Fed-Vorsitzende Yellen kaum Verbündete an den Börsen gewann, als sie die schwache Inflationsrate als Mysterium abkanzelte und ankündigte, weiterhin an dem Vorhaben einer Zinsanhebung im Dezember festzuhalten. Die mangelnde Gefolgschaft an den Börsen drückt sich in den vergangenen Tagen auch in der Dollarschwäche aus.

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Jochen Stanzl

Jochen Stanzl ist Chef-Marktanalyst bei CMC Markets in Frankfurt. Davor war er über 15 Jahre bei der BoerseGo AG als Finanzmarktanalyst tätig.